In dem mittlerweile schon mehrere Jahre andauernden Rechtsstreit zwischen der Münchner Brauerei Giesinger und der Systempack Manufaktur Michael Schlegel auf der einen und dem Flaschenhersteller Verallia auf der anderen Seite hat das LG München die Klage der Münchner abgewiesen. Diese pochen wie berichtet (INSIDE 820) seit langem darauf, dass Verallia bei der Gestaltung der eigenen 0,33-Euro-Flasche zu nah an das Muster der eigenen 0,33er Euro herangerückt sei.
Systempack hat von seiner Flasche laut eigener Aussage in den Gerichtsakten bisher rund 75 Mio Flaschen verkauft, Verallia bislang rund 60 Mio Flaschen. Das Ansinnen von Giesinger/Systempack, Verallia die Verbreitung der Flaschen zu untersagen (mittlerweile u.a. bei Krombacher und Veltins im Einsatz) wurde vom Landgericht abgelehnt. Begründung: Die Verallia-Bierflasche verletze das „Klagemuster nicht, da sie beim informierten Benutzer einen anderen Gesamteindruck erweckt“. Als „informiert“ gelten in diesem Fall die Einkäufer einer Brauerei. Ob und wie am Ende Otto Normalverbraucher die Bottles auseinanderhalten kann, war offenbar nicht relevant. INSIDER erwarten, dass Giesinger/Systempack in die nächste Runde gehen. Systempack hatte unlängst auf der Drinktec eine neue 0,33er NRW-Flasche vorgestellt (INSIDE 911). Auch insofern sorgt der weitere Verlauf des derzeitigen Verfahrens für Aufmerksamkeit.
Artikel aus INSIDE 915