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Kronseders schneller Wechsel in den AR

Der langjährige Krones-Vorstand Volker Kronseder ist ein halbes Jahr nach seinem Rücktritt vom Amt erwartungsgemäß zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt worden. Er übernimmt vom bisherigen Aufsichtsratschef Ernst Baumann. Vorstandvorsitzender und damit sein Nachfolger im operativen Geschäft ist bekanntlich der langjährige Finanzvorstand Christoph Klenk.

 

Der Neutraublinger Maschinenhersteller Krones (Umsatz 2015: 3,17 Mrd. Euro, Jahresüberschuss 156,3 Millionen Euro) hat den Wechsel eigentlich geräuschlos hinbekommen. Kritik am schnellen Wechsel von Kronseder in den AR kam aber u.a. von Erik Besold von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Normalerweise sieht das deutsche Aktiengesetz eine Cooling-off-Periode von zwei Jahren für Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft vor, bevor sie in den AR wechseln dürfen. Ausnahme: Die Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft halten. Das ist im Fall Krones so, wo die Familie Kronseder nach wie vor die Mehrheit am Unternehmen hält.

 

Pikantes Detail am Rande: Die Anteilseigner haben sich Vernehmen nach bei der sich bei der Sitzung gegen die gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote im AR von mindestens 30 Prozent im Aufsichtsrat aufgesprochen und stattdessen beschlossen haben, dass sowohl die Arbeitnehmer- als auch die Anteilseignerseite jeweils mindestens zwei Frauen für das Kontrollgremium stellen sollen. Mit Verena Di Pasquale sitzt derzeit schon die stellv. Vorsitzende des DGB Bayern für die Arbeitnehmer im AR, für die Aktionäre wurde  die Rechtsprofessorin Susanne Nonnast (Technische Hochschule Regenburg) in den AR gewählt. Dort sitzt schon seit längerem, ebenfalls auf Aktionärsseite, eine in der Braubranche wohlbekannte Unternehmerin: Petra Schadeberg-Herrmann.