Thomas Ricker geht zurzeit vermutlich bester Laune in die Arbeit. Er ist als Chief Sales Officer beim Neutraublinger Anlagenbauer Krones der Mann der Zahlen. Und die sind gut im ersten Halbjahr: 52 % mehr Aufträge, 15,4% mehr Umsatz (jetzt knapp 2 Mrd Euro) und ein 27% besseres Ergebnis vor Steuern (175 Mio Euro). Die Basis des Aufwärtstrends liegt dabei vor allem in den Geschäftsfeldern Asien/Pazifik (50% mehr Umsatz und mittlerweile sogar mehr als in Deutschland) und China (37% mehr Umsatz).
Unter den volatilen Voraussetzungen, "dass der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert, sich die Corona-Situation nicht verschärft und es zu keinen wesentlichen Energieengpässen kommt", rechnet Krones für 2022 mit einem Umsatzwachstum von 5 % bis 8 % und einer EBITDA-Marge von 8 % bis 9 %. Das tut dem Konzern gut, der in den beiden vergangenen Corona-Jahren wie die anderen Anlagenbauer auch harte Schläge einstecken musste. 2020 verringerte sicht der Umsatz um 16,1 % auf 3,32 Mrd Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich von 41,7 Mio Euro im Vorjahr auf - 36,6 Mio Euro. Das Konzernergebnis von Krones lag 2020 bei - 79,7 Mio Euro (Vorjahr: + 9,2 Mio Euro). Krones baute sogar Stellen ab. 350 Mitarbeiter mussten Ende 2020 "sozialverträglich" gehen, nachdem der Anregung zu einem freiwilligen Abgang zuvor lediglich 400 Angestellte gefolgt waren.
Nun also wie überall in der Branche der Aufwind. Die Kundschaft investiert wieder, auch weil sie es in den vergangenen Jahren nicht getan hat. Im September wird es auf der Drinktec eine Momentaufnahme der Branche geben. Beim weltgrößten Anlagenbauer wird man sich angesichts voller Auftragsbücher mitunter gern an Mitarbeiter erinnern, die seit 2020 nicht mehr an Bord sind.....