Es ist ziemlich genau ein Jahr her, dass Marketingchef Stefan Seipel bei Dinkelacker seinen Schreibtisch räumen musste - auf Geheiß von Colin Dinkelacker. Der damalige CEO stutzte nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt mehrere Abteilungen radikal zurück. Am heftigsten erwischte es die Marketingabteilung, die komplett aufgelöst und an eine externe Agentur ausgelagert wurde. Die Konsequenz für Seipel: betriebsbedingte Kündigung.
Nun, wenige Wochen nach dem Abgang von Hoffnungsträger Colin Dinkelacker, 29, der von Ex-Paulander-CEO Roland Tobias beraten wurde, macht sein Onkel und Nachfolger Christian Dinkelacker, 57, erste Entscheidungen rückgängig. Die noch höchstens 450.000 hl große Familienbrauerei Dinkelacker bekommt ihre Marketingabteilung zurück. Mit dem alten Marketingchef an der Spitze. Seipel kehrt zum 1.April von der Vayathopa Holding zu Dinkelacker zurück. Dass er nach 14 Jahren Betriebszugehörigkeit vor die Tür gesetzt wurde, hatte intern für große Verwunderung gesorgt. Schließlich schien der Wulle-Erfinder unantastabar, zumal er auch bei der Grauen Eminenz Ulrich Schill – dem über 80-jährigen Ex-Gf – hohes Ansehen genoss.
Mit der Wiederbelebung der eigenen Marketingabteilung wurde jetzt eine Fehlentscheidung korrigiert. Seinerzeit wurde zugleich mit Seipel auch Handelschef Christian Malzer entlassen. Er schlüpfte danach bei Rhodius unter.