Neuerdings ist sogar FC Bayern-Legende Uli Hoeneß ein "totaler Fan" des neuen Bundesgesundheitsministers: Karl Lauterbach "hat eine Vision, er hat eine Idee – und die setzt er um. Er macht es nicht jedem recht – aber er ist einer, der handelt, und so einer ist mir zehnmal lieber.“
Selten wurde eine Personalie bei der Besetzung eines neuen Kabinetts so herbei gebetet wie die des in Corona-Zeiten präsentesten aller Bundesminister. Dass es am Ende der in den sozialen Netzwerken, in Talkshows und Podcasts omnipräsente Lauterbach wurde, wurde beinahe schon mit Erleichterung aufgenommen. Mit 58 Jahren ist der Sohn eines Molkereiarbeiters und studierte Mediziner - der vor 20 Jahren von der CDU in die SPD wechselte - dort angekommen, wo sich Ärzte das Knowhow eines Arztes wünschen (und bei seinem Vorgänger im Amt, Jens Spahn, vermisst haben).
Für die Gastronomie und ihre Getränkelieferanten ist Lauterbach ein verlässlicher Unglücksbote. Er will der gebeutelten Branche den Hahn noch mehr abdrehen.
Die gegenwärtige Debatte um 2G+-Regelungen befeuerte Lauterbach in einem Interview mit RTL direkt mit der Ansage, die Gastronomie sei ein "Problembereich. Da sitzt man ohne Maske oft für Stunden. Und wenn sich die Menschen dort dann gegenseitig infizieren, wie wir es bei Omikron sehr viel sehen, dann brauchen wir einen besseren Schutz, daher 2G plus, also geimpft und zusätzlich eben getestet.“
Der Dehoga schlägt längst Alarm. Und auch Lauterbachs Parteikollege, Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, sieht derzeit "wenig Spielraum für weitere Maßnahmen“.
Lauterbach (Foto: SPD) aber hat wieder mal einen Pflock eingeschlagen - was in diesen verworrenen Zeiten nicht nur Uli Hoeneß (der nicht dafür bekannt ist, mit Sozis zu sympathisieren) goutieren wird.