Das nun auch offiziell beim Kartellamt angemeldete Interesse von KKR am neu formierten Malzgiganten Soufflet wirft wieder mal ein Schlaglicht auf eine volatile Branche.
„Bis zu“ 17,43 % der Anteile an Malteries Soufflet möchte die KKR & Co. Inc., New York, USA über Everest Bidco S.C.A., Luxemburg, indirekt erwerben. Für INSIDER wenig verwunderlich, hatten doch die Finanzinvestoren schon Ende 2021 zusammen mit Bpifrance und der Crédit AgricoleGroup gemeinsam 440 Mio Euro in das Malzgeschäft von Soufflet investiert. Seinerzeit hatte die französische Genossenschaftsgruppe InVivo (mit 192 landwirtschaftlichen Einzelgenossenschaften) die auf 2,2 Mrd Euro taxierte Übernahme des Getreidehändlers Soufflet fixiert und forsch angekündigt, den Weltmarktanteil von Soufflets Malzsparte von damals 10 auf 20 Prozent zu steigern. Da kamen die 440 Mio Euro von KKR & Co. gerade recht, die wohl an eine Wertsteigerung bei InVivo glauben. Und so kam es, wie es kommen sollte: Unlängst verkündete InVivo für Soufflet, die australische United Malt Group (UMG) für rund 910 Mio Euro zu erwerben und damit zum weltgrößten Malzlieferanten aufzusteigen (INSIDE 930).
Malz gilt eigentlich nicht wirklich als sicheres Invest. Der weltweite Getreidehandel ist wegen der Russland-Krise und anderer Faktoren volatil. Kein Zufall, dass hinter den drei größten Malzherstellern der Welt drei französische Genossenschaften stehen, die ihren Agrarbetrieben damit auch Absatzmärkte sichern – und weltweit rund 9 Mio Tonnen Malz beisteuern (konventionell gerechnet rund 560 Mio hl Bier).
1. Soufflet (InVivo) - 3,62 Mio Tonnen Malz/Jahr
2. Boortmalt (Axereal) - 3 Mio Tonnen
3. Malteurop (Vivescia) - 2,3 Mio Tonnen
Die deutsche Malzproduktion wirkt dagegen vergleichsweise putzig: Avangard 390.000 Tonnen, Malteurop 260.000 Tonnen, Bamberger Mälzerei 220.000 Tonnen, Soufflet und Erfurter (je 200.000 Tonnen) auf Platz 1 bis 5.
Artikel aus INSIDE 931