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#905

Deutsche Brauer: Vorgeführt von Heineken & Co

Medizin gegen Paulaners Spezi-Schmerzen?

Vor zwölf Jahren wollte die Paulaner-Spitze ihren 30.000 hl großen Paulaner Spezi noch einstellen. Der heutige KAM T. Kratzer und Ex-VKL R. Windl insistierten. Seither verdoppelt sich der Absatz des margenstarken Zuckergetränks trotz Preiserhöhungen alle zwei Jahre. Bald fällt die 1 Mio hl-Marke, bis zum Jahresende sind 1,2 Mio hl realistisch.

Die Familie Priller-Riegele, die 1974 für 10.000 DM Paulaner eine Spezi-Lizenz abtrat, versucht derzeit, weitere Lizenzgebühren zu fordern. Das Landgericht München sieht zu Beginn des Prozesses dafür allerdings eher wenig Anlass. Eine sechsstellige Geste dürfte Paulaner sich die Klärung ihrer Markengrundlage freilich kosten lassen.

Trotz neuer Investitionen (aktuell je eine Dosen- und Mehrweg-Anlage): der Spezi-Boom bringt die erst vor sieben Jahren errichtete Brauerei in München-Langwied an ihre Grenzen. Zeitweise verzichtete Paulaner auf Biersorten (2020 auf das Oktoberfestbier), aktuell klemmt die Lieferfähigkeit von Spezi.

Eine komplett ausgelastete Brauerei aber beraubt die Schörghuber Gruppe um eine strategisch enorm wertvolle Position. AB Inbev (oder ein anderer künftiger Spaten- und Löwenbräu-Besitzer) muss die Brauerei an der Marsstraße eines Tages räumen. „Münchner Bier“ (eine Grundbedingung u.a. für das Oktoberfest) darf man nur im Stadtgebiet herstellen. Augustiner und Hofbräu stehen nicht zur Verfügung, der Besitzer von Spaten und Löwenbräu wird sich also an Paulaner wenden müssen. Laut INSIDERN denkt Paulaner über eine schnelle Lösung nach, um Kapazität zu erweitern: Die von Oettinger zum Abschuss freigegebene Tochter in Gotha (bis zu 1,8 Mio hl) könnte Abhilfe schaffen. Dieser Tage wurden in Thüringen bereits erste Scouts gesichtet...

Artikel aus INSIDE 905