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Gastgewerbe noch weit unter 2019

Im Vergleich zum Vorjahr lief es 2023 für das Gastgewerbe in Deutschland ganz gut: real/preisbereinigt: +1,1%; nominal/nicht preisbereinigt: +8,5%. Im direkten Vergleich mit dem Vor-Coronajahr 2019 sieht es allerdings immer noch düster aus. Dort steht laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ein dickes Minus von 11,3% (nominal: +8,8%).

Gastronomie unter Druck

Die Entwicklung in den verschiedenen Gastgewerbe-Sektoren fiel dabei unterschiedlich aus. Am härtesten traf es die Gastronomie, aus der es gemischte Signale gibt. Während die Umsätze in Restaurants, Gaststätten und Imbissbuden nur einen leichten Rückgang von 1,1% gegenüber dem Vorjahr verzeichneten und damit 10,3% unter dem Niveau von 2019 lagen, erlebten Schankwirtschaften, Diskotheken und Bars einen deutlichen realen Umsatzrückgang von 4,8 %, was einem Rückgang von 34,0% gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 entspricht. Ein reales Umsatzwachstum von 1,8% konnten lediglich Caterer und sonstige Verpflegungsdienstleister gegenüber 2022 erwirtschaften. Im Vergleich zu 2019 sind die Umsätze um 11,3% zurückgegangen (nominal +10,0%).

Lichtblick Tourismus

Besser lief es für die Beherbergungsbranche, die ihr Umsatzniveau real um 4,5% und nominal um 10,8% im Vergleich zum Vorjahr steigerte und damit hauptsächlich für die positive Bilanz im Gastgewerbe verantwortlich ist. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine nahezu vollständige Erholung der Übernachtungszahlen zurückzuführen, die fast das Niveau vor der Corona-Pandemie erreichten. Trotz dieser positiven Entwicklung blieben die realen Umsätze der Beherbergungsbranche immer noch um 5,2% unter dem Niveau von 2019.

Dehoga kämpft weiter um 7%

Dehoga-Präsident Gudio Zöllick mahnt: "Die wirtschaftliche Lage im Gastgewerbe ist extrem angespannt. Die Unternehmer leiden unter Umsatzeinbußen bei weiterhin hohem Kostendruck." Vor allem im Gaststättengewerbe seien die Verluste überdurchschnittlich. Mit der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. Januar 2024 habe sich die Stimmung deutlich eingetrübt, so Zöllick. "Wir kämpfen weiter für die 7%. Die Ungleichbehandlung von Essen in Restaurants und Cafés gegenüber Lieferdiensten und Essen To Go muss beseitigt werden." Generell müsse die Wirtschaft von Bürokratie entlastet werden. Dazu gehöre, so Zöllick, eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes und ein Abschaffen überflüssiger Dokumentations- und Berichtspflichten.

Schlechtes Gastro-Weihnachtsgeschäft

Im Dezember 2023 verzeichnete das Gastgewerbe einen leichten Rückgang der Umsätze im Vergleich zum Vormonat. Kalender- und saisonbereinigt sanken die realen Umsätze um 1,7% und die nominalen um 1,8%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der reale Umsatz um 0,2%, während die nominalen Umsätze um 5,0% stiegen. Jedoch lag der reale Umsatz im Dezember 2023 mit einem Minus von 15,4% deutlich unter dem Niveau von Dezember 2019. Insbesondere in der Gastronomie war der Umsatzrückgang spürbar, mit einem realen Minus von 3,0% gegenüber dem Vormonat und 18,5% gegenüber Dezember 2019. Im Gegensatz dazu verzeichneten Hotels und Beherbergungsunternehmen einen leichten Anstieg der realen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr.