Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOHA bringt wie erwartet alle Geschütze gegen das eigentlich zu Jahresende geplante Ende des reduzierten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie in Stellung. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick sagte bei der Vorstellung einer Umfrage, es sei "weder fair noch gerecht noch logisch, dass ab dem 1. Januar 2024 für Essen in Cafés und Restaurants wieder 19 % Mehrwertsteuer fällig werden, während für das Essen zum Mitnehmen, den Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin 7% gelten.“ Das Angebot zur Essensmitnahme in Supermärkten und Discountern, Bäckereien und Metzgereien sowie Tankstellen sei in den vergangenen zehn Jahren stetig ausgeweitet worden.
Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie war infolge der Corona-Pandemie für einen begrenzten Zeitraum auf 7 % gesenkt worden. Sollte die Steuer plangemäß im nächsten Jahr wieder auf 19 % steigen, sieht Zöllick schwarz. Das Gastgewerbe stehe noch immer vor großen, teilweise existenziellen Herausforderungen. Allein in 2020 und 2021 habe die Branche 36.000 Unternehmen verloren. In 2024 drohe das Aus von 12.000 weiteren Betrieben. 2023 war bislang nicht dazu angetan, die Nerven zu beruhigen. Laut der aktuellen Dehoga-Umfrage hätten 64,5 % der Betriebe einen Rückgang der Gästezahlen wegen der zunehmenden Konsumzurückhaltung festgestellt, heißt es.
Als größte Herausforderung sehen laut Umfrage 83,8 % der Betriebe die Kostenexplosion in den Bereichen Lebensmittel und Getränke, gefolgt von den überproportional gestiegenen Kosten für Energie (79,5%), Personal (76,0%) und der zunehmenden Bürokratie (75,0%). 65,2 Prozent der Unternehmer sprechen zudem von einem akuten Mitarbeitermangel.