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Brauerei Bischoff in Nöten

Bei der Privatbrauerei Bischoff in Winnweiler ist das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gescheitert. Inhaber Sven Bischoff hat die Aufhebung der Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt und damit ein reguläres Insolvenzverfahren ausgelöst, wie die zuständige Rechtsanwaltsgesellschaft Schultze und Braun am Freitag bestätigte. Eine zuletzt immer wieder ventilierte Investorengruppe hatte am Mittwochabend quasi in vorletzter Sekunde zurückgezogen.

Am kommenden Montag trifft sich die Gläubigerversammlung. Wenn bis dahin kein neuer Investor die Hand gehoben hat, wird es langsam knapp in Winnweiler. Die Gläubiger könnten dann entweder nochmals Aufschub gewähren oder aber beschließen, dass die Produktion bei der Privatbrauerei Bischoff kontrolliert heruntergefahren werden muss. Das würde in der Folge auch die Kündigung für die meisten Mitarbeiter bedeuten. Bereits am 5. August hatte die Brauerei die sogenannte "Masseunzulänglichkeit" anzeigen lassen. Das bedeutet, dass die Masseverbindlichkeiten (meist sind das Verbindlichkeiten, die nach Eintritt der Insolvenz entstanden sind und vorrangig bedient werden müssen) nicht mehr gedeckt werden können. Die Brauerei bräuchte somit zeitnah ein Massedarlehen eines Investors.

Um den 5-Liter-Abfüller, Lohnbrauer und Exportspezialisten nach schweren Fassbierverlusten in Corona-Zeiten (von 5,5 Mio Umsatz gingen fast 1,5 Mio Euro flöten) wieder auf die Füße zu bekommen, hatte sich Bischoff Ende 2020 eine Insolvenz in Eigenverwaltung verordnet. Die Lösung sollte ein mehrere Mio Euro schweres Sales and lease back-Geschäft mit einem Investor werden, der Grundstück und Immobilie kauft (INSIDE 885). Die Suche nach besagtem Investor gestaltete sich bislang aber schwieriger als gedacht.