Die deutschen Brauer (und Bierlager) gingen mit einem vergleichsweise moderaten Minus aus dem Juli. Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes lag das Inlands-Minus (-1,0 %) praktisch gleich hoch wie das Gesamt-Minus (-0,9 %). Der Export innerhalb der EU verbesserte sich um 2 %, der in Drittländer schwächelt aber weiterhin (-4,1 %). Schuld daran ist nach Meinung vieler Experten eine Gemengelage aus immer noch hohen Frachtkosten, Überkapazitäten und einer generellen Abflachung der bislang steilen Nachfrage aus China.
Die Juli-Zahlen im Detail (pdf)
Aufgelaufen sind den deutschen Brauern damit schon 1,9 % Absatz (oder eine gute Mio hl) verloren gegangen (Export: - 5,3 %, Export außerhalb EU: - 6,8 %). Im Gegensatz zu den vorausgegangenen Jahren entwickelt sich der Inlandsabsatz (- 1,1 %) damit deutlich weniger negativ als der Export.
Den o.g. Zahlen liegt in diesem Jahr allerdings ein Sondereffekt zugrunde: Allein die Region Rhein-Pfalz/Saarland hat aufgelaufen bis Ende Juli rund 700.000 hl Absatz verloren - geschuldet einem gezielten Abbau von (zumeist exportierten) Handelsmarken der Karlsberg-Brauerei. Der Gesamtexport hat aber von Januar bis Juli rund 568.000 hl eingebüßt; was erahnen lässt, dass ohne die von Brauereichef Christan Weber in Homburg durchgeführte Abmagerungskur die deutsche Bierstatistik derzeit anders aussehen würde.
Alkoholfreie Biere sind in dieser Statistik wie immer nicht enthalten. Gegen den Trend der Biere liegen Biermischgetränke aufgelaufen immer noch mit 2,4 % im Plus, trotz eines Minus´ von 2,3 % Im Juli.