Für Weber & Weber, den Doppelpack Dr. Richard W. und Christian W., seinen Sohn, ist die Karlsberg-Nummer seit der für die Schörghuber/Heineken-Großfamilie BHI teuren Trennung Mitte 2009 (INSIDE 581) wieder Familiensache. 2010 ging der Filius, damals 32, noch beim Vater mit Prokura in die Schnupperlehre. Inzwischen zieht er mehr und mehr selbst die Fäden.
Diese Woche schlug Christian Weber (der 2012 schon mal "Kopf der Woche" war, als er als erster deutscher Brauer eine Mittelstandsanleihe begab) zwei neue Pflöcke ein. Der bisherige operativ eher wertlose Stimmrechtsanteil von 65,25 % an der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG wird Karlsberg künftig nicht mehr jucken - die Min AG wurde vor wenigen Tagen plangemäß in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umfirmiert, persönlich haftende Gesellschafterin wird die 100%-Karlsberg-Tochter Karlsberg International GmbH. Homburg hat damit vollen Durchgriff.
Im eigenen Haus - resp. den beiden Standorten Homburg und Saverne in Frankreich - hat Weber Tatsachen geschaffen und eine neue Geschäftsleiterebene eingezogen. Geschäftsleiter der 3 Mio hl großen Karlsberg Brauerei (1 Mio hl nach Frankreich, 1,2 Mio hl Inland, 800.000 hl Export außer Frankreich) wird Markus Meyer. Der war erst im Herbst 2014 nach fünf Jahren bei Heineken als Gastro-Chef zu Karlsberg zurückgekehrt (INSIDE 710); Meyer und sein zum Geschäftsleiter in Saverne ausgerufener Kollege Dominique Baudendistel sollen sich künftig auf gleicher Ebene mit den Länder übergreifend agierenden Vertriebsleitern Bernd Poser (Handel) und Andreas Oster (Export) bewegen. Udo Helfgen und Uli Grundmann, die bisher von Homburg aus als Quasi-Gf für die beiden Standorte fungierten, wechseln in die Geschäftsführung der Karlsberg Holding.