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Lichtlein für Bayern-Brauer

"Finden wir zurück zur alten Normalität in eine Welt des Wandels?", fragt sich derzeit nicht nur Georg Schneider als Präsident des Bayerischen Brauer-Bundes (BBB). Am Donnerstag vormittag zog der BBB Bilanz unter ein vertrackstes Jahr 2021, das die bayerischen Brauer immerhin mit einem Absatz-Plus von gesamt 2,1 % gegenüber dem Pandemie-Jahr 2020 abschlossen. Das ist aber nur der eine Teil der Wahrheit; vom Vorkrisenjahr sei man noch "meilenweit entfernt", sagte Schneider. Manche Brauer-Kollegen befänden sich "am Rande des Wahnsinns", ganze Lebenswerke seien zerstört. 

Bayern hat wie unlängst berichtet 2021 rund 23 Mio hl alkoholhaltiges und rund 2 Mio hl alkoholfreie Biere produziert - was noch nichts über die damit verbundene Wertschöpfung aussagt. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 fehlten Bayerns Brauern 2021 aber immer noch rund 458.000 hl Gesamtabsatz oder knapp 2%. Insgesamt haben die deutschen Brauer und Bierlager im vergangenen Jahr 2021 weniger Bier verkauft als selbst im ersten Corona-Krisenjahr 2020. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank der Bierabsatz um 2,2 % gesamt und um 3,4 % im Inland. 2020 hatte es ein Gesamt-Minus von 5,5 % gegenüber 2019 gegeben. Allein im Inland haben die deutschen Brauer gegenüber 2019 8,6 % binnen zweier Jahre verloren.

Wie unlängst auch der Deutsche Brauer-Bund gibt es nun auch von Seiten des BBB deutliche Kritik am Gebaren des LEH. Laut Schneider verlaufen die Verhandlungen der Brauer mit dem LEH mittlerweile "wie kleine Schlachten". Es sei ein großes "Versäumnis der Kartellbehörden" gewesen, der Konzentration im LEH tatenlos zuzusehen. Viele Brauer hätten die Corona-Zeit nur dank staatlicher Hilfsgelder überlebt. Und dank deutlich gesteigerter Exporte: 2021 exportierten die bayerischen Brauer wieder fast exakt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2018 (rund 5,8 Mio hl). Allerdings drohen mit Deklarationsvorschriften aus Russland und China neue Handelshemmnisse (INSIDE 984).