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#890

Splendid meldet sich zurück

Alles für den Gast

Nach einem Jahr Zwangspause öffnete die Alles für den Gast trotz rasant ansteigender Inzidenz in Salzburg vom 6. bis 10. November unter Einhaltung der 2G-Regel wieder ihre Tore. Der Besucheransturm blieb aus und auch die Aussteller hielten sich zurück.Trotzdem zeigen sich die Teilnehmer zufrieden.

Rund 22.000 Besucher und 540 Aussteller zählte die Alles für den Gast 2021. Das sind knapp 20.000 Besucher und über 200 Aussteller weniger als vor Corona. In den zehn Hallen der Messe Salzburg machte sich das deutlich bemerkbar. In den Gängen herrschte kein Gedränge, teilweise blieben große Flächen leer. Viele Aussteller zogen trotzdem ein positives Fazit. So hätte sich das Fehlen der Messetouristen zwar auf das Flair ausgewirkt, dafür sei die Qualität der Fachbesucher besser gewesen als in den Jahren zuvor. 

Unverändert präsentierten sich indes die Salzburger Platzhirsche Red Bull und Stiegl mit raumgreifenden Messeständen. Für nahezu alle anderen österreichischen Brauer und Getränkehersteller hat die Gastmesse an Relevanz verloren. Ein Trend, der sich seit mehreren Jahren beobachten lässt. Dafür waren umso mehr bayerische Brauereien vor Ort. Allen voran die Paulaner Gruppe, die in Halle 5 mit ihren Marken Paulaner, Hacker-Pschorr, Auer Bräu und Hopf vertreten war. Über die vertriebliche Zukunft von Paulaner in Österreich (INSIDE 889) wollte sich dort noch niemand die Zunge verbrennen. Paulaner wirft seine 35.000 Austria-Hektos in den Rachen der in Salzburg durch Abwesenheit glänzenden Heineken-Tochter Brau Union

Genauso wurde bei Stiegl kein Wort über den bevorstehenden Abgang von Geschäftsführer Thomas Gerbl (s. S. 22) verloren. Der berichtete noch fröhlich, dass Stiegl nach dem 2008 eingeführten Bio-Zwickl mittlerweile an einer kompletten Bio-Linie arbeite. Noch sei aber die Frage der Rohstoffversorgung nicht geklärt, weshalb es auch keinen definierten Zeitplan gebe. Den Plan übertroffen hat indes das im Frühjahr 2020 eingeführte Stiegl-Hell. Geplant waren zunächst 8.000 hl. Nun hat die neue Sorte bereits die 50.000-hl-Marke geknackt. Dieser Erfolg hat umgehend die Brau Union auf den Plan gerufen, die jüngst ein Tiroler Helles in den Markt schob. Dafür hat die Heineken-Tochter extra die seit über 50 Jahren schlummernde Marke Innsbrucker Bürgerbräu wiederbelebt. Kritik hagelt es, weil das Bier selbst in der Brauerei Falkenstein im rund 180 km entfernten Lienz gebraut wird. 

Beim österreichischen Großverleger Morandell, der u.a. den Champagner Charles Heidsieck präsentierte (seit Mai in Österreich exklusiv bei Morandell) und nun nach Paulaner-Alternativen fahndet, klinkten sich Schneider Weiße und Meckatzer mit einem gemeinschaftlichen Ausschank mit ein. Bitburgers Benediktiner Weiße, das INSIDER nach dem Aus von Erdinger im Jahr 2019 mit einer größeren Präsenz erwartet hatten, fehlte in Salzburg. 

Stattdessen präsentierten sich an kleineren Gemeinschaftsständen die Brauereien Wittmann, LandshutWildbräu, Grafing, sowie Neumarkter Lammsbräu. Die Schlossbrauerei Maxlrain, die kürzlich eine Preiserhöhung um 1 Euro/Kasten vollzogen hat, leistete sich gar einen eigenen kleinen Stand mit Schankanlage. Gefragt war auch die urige Hütte vom Hofbräuhaus Traunstein, die auf der halbvollen Messe vergleichsweise gut besucht war.       

Artikel aus INSIDE 890