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AB Inbev ohne GFGH-Gesicht

Marcel Freches

Bei AB Inbev Deutschland, derzeit mal wieder von Verkaufsgerüchten umweht, geht der langjährige GFGH-Manager Marcel Freches von Bord. Der 65-Jährige wird das Unternehmen zum 31. Oktober in Richtung Ruhestand verlassen. Ursprünglich hieß es, er solle im nächsten Jahr ausscheiden.

Freches gilt in der deutschen Kundschaft als eines der letzten vertrauten AB Inbev-Gesichter. Der gebürtige Belgier fing am 2.11.1994 als VKD Handel bei der Privatbrauerei Diebels an, die einige Jahre später (bei einer Größe von 1,6 Mio hl) an Interbrew verkauft wurde (heute sind es noch knapp 200.000 hl). Freches ging mit, übernahm in Bremen den gesamten Handel, und überlebte seither alle Wirren und Irrungen der an Wirren und Irrungen reichen Geschichte von Interbrew/AB Inbev.

Ab 2011 galt Freches endgültig als unsinkbar. In der Gewissheit, in den Genuss der Kronzeugenregelung zu kommen, die dem ersten Informanten (und nur dem) Straffreiheit einräumte, stellte Inbev im September 2011 unter Deutschland-Chef Chris Cools einen „Antrag über den Erlass und die Reduktion von Geldbußen in Kartellsachen". Der damalige Key-Accounter Marcel Freches gab gegenüber dem Bundeskartellamt umfassend Auskunft über Gespräche, die einige Jahre zuvor unter Brauern stattgefunden haben sollten. Krombacher, Veltins, Bitburger und Barre mussten in der Folge insgesamt 106 Mio Euro abdrücken, die Radeberger Gruppe später weitere 160 Mio Euro. AB Inbev blieb straffrei. Kronzeuge Freches überlebte anschließend alle Säuberungswellen im Konzern.