Das Krisenjahr 2022 ist am Ergebnis gemessen für die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan das beste der knapp 1000-jährigen Geschichte. Das sagte Direktor Prof. Dr. Josef Schrädler dem Merkur. Im bisher stärksten Jahr 2018 erreichte die rund 400.000 hl große Brauerei vor Steuern einen Gewinn von 6,75 Mio Euro. 2019 sank dieser nur leicht auf 6,21 Mio Euro, im ersten Corona-Jahr 2020 gab es dann mit 3,19 Mio Euro einen Dämpfer. Nach der Erholung mit einem Ergebnis knapp über 2019 im vergangenen Jahr nun also der noch nicht näher bezifferte Rekord.
Als einen Grund nennt Schrädler die größere Effzienz der Brauerei durch eine vollständige Digitalisierung vom Brauprozess bis zur Auslieferung. Darüber hinaus habe man das nach Kriegsbeginn eingestellte Russland-Geschäft, das acht Prozent des gesamten Absatzes ausmachte, gut kompensieren können. Ein dickes Plus gab es unter anderem in den USA. Starkes Wachstum gelang Weihenstephan laut Schrädler auch in Israel, wo die Brauerei beim Weißbier mittlerweile 48 Prozent am Gesamt-Import des Landes ausmacht.
Zudem haben die Verantwortlichen kurz vor Weihnachten ein Großprojekt auf den Weg gebracht: Auf dem Gelände der alten Logistik, gleich neben der Fassabfüllung, entsteht ein Lagerkeller mit bis zu 200.000 hl zusätzlicher Kapazität.