Die im Bayerischer Brauerbund Tarifgemeinschaft e.V. organisierten Brauereien haben gestern mit der NGG einen Abschluss für 24 Monate erzielt. Das Ergebnis nach zähen Verhandlungen: 285 Euro mehr für alle Tarifgruppen ab 1.6.23 (entspricht rund 7,5% Plus), zum 1.3.24 weitere 3,9% für alle. Das Eckentgelt steigt damit nach Angaben der BBB-Tarifgemeinschaft zunächst auf 4.087 und dann auf 4.246 Euro. Obendrauf gibt's eine Inflationsausgleichsprämie zum 31.5.23 und zum 31.7.24 - jeweils 1.000 Euro. Azubis bekommen ab 1.6.23 100 Euro mehr, ab 1.3.24 nochmals 75 Euro, die Inflationsausgleichsprämien erhalten sie zu 50%.
Die Einigung kam zustande, nachdem der Präsident des Landesarbeitsgerichts München, Dr. Harald Wanhöfer, als Schlichter mit am Tisch saß. Sie reicht in Summe nah an die ursprüngliche NGG-Forderung von 12% Lohnplus heran, wenn auch aus Arbeitgebersicht immerhin gestaffelt und auf zwei Jahre gestreckt. Die Gewerkschaft hatte zunächst einen Abschluss für ein Jahr mit 12% mehr gefordert. Die Arbeitgeber sprechen nun von einer "enormen zusätzlichen Belastung in ohnehin schwierigen Zeiten" und verweisen darauf, dass sich viele Mittelständler in der jüngeren Vergangenheit aus der Tarifgemeinschaft verabschiedet hätten. Von einem „Flächentarifvertrag“ könne deshalb keine Rede mehr sein.
Die NRW-Brauer hatten im März ebenfalls für 2 Jahre abgeschlossen - bei einem sofortigen Lohnplus von 11,3% und einer Inflationsausgleichszahlung von 3.000 Euro.