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Dunkle Wolken im Spezi-Paradies

Das stark ans eigene Vitamalz, aber auch an Paulaners Spezi, angelehnte Design für Krombacher Spezi hat hinter den Kulissen für Ärger gesorgt. Es wird nun offenbar angepasst.

In den vergangenen Jahren hat vor allem Paulaner (2022: 1,3 Mio hl Absatz) immer besser von Spezi gelebt (INSIDE 921). Aber auch die Original Spezi-Macher (Wildbräu Grafing, Hofbräuhaus Traunstein, Müller-Pfaffenhofen, Nordbräu-Ingolstadt, Schweiger-Markt Schwaben, Hochstift/Will-Bräu in Motten und Drinkstar-Rosenheim) um Erfinder Riegele können über ihre mindestens 400.000 hl pro Jahr nicht klagen. Und doch ziehen jetzt dunkle Wolken auf im Paradies.

Zum Einen denken die Prillers im Rechtsstreit um Lizenzgebühren gar nicht dran, gegenüber Paulaner nachzugeben. Sie legen gegenüber ihrer Heimatzeitung Augsburger Allgemeine nach: Es gebe mehrere Gutachten, die ihre Sichtweise stützen. Heißt: Beim Termin vor dem Oberlandesgericht (vermutlich im Dezember) wollen die Augsburger erreichen, dass Paulaner trotz einer Einmalzahlung von 10.000 DM im Jahr 1974 (für Produktion und Verkauf unter dem Namen "Spezi") künftig eine absatzabhängige Summe, vermutlich etwa 5 Euro pro hl, zahlen muss. Das würde Riegele jährlich Mio-Einnahmen bescheren. Bereits Ende vergangenen Jahres sagte Sebastian Priller Senior in INSIDE 915: "Wir fühlen uns hundertprozentig im Recht."

Völlig rechtens ins Spezi-Geschäft steigt zweifelsohne Krombacher ein - vermutlich im Mai. Der Pilsmarktführer zahlt eben diese 5 Euro pro hl, genau wie alle anderen Original Spezi-Konzessionäre. Allerdings sorgt der Einstieg an zwei Fronten für Rumoren: Riegeles Spezi-Partner Hochstift/Will-Bräu konkurriert südlich von Fulda direkt mit Krombacher - laut INSIDERN sind die Geschäftsführer, Ulrich Klesper und Julia Malangre-Klesper, sauer auf die Prillers. Ebenfalls not amused war Paulaner über das geplante Krombacher-Design, das dem eigenen stark ähnelt. Die Presseabteilung der Münchner wiegelt zwar ab: "Wir bitten um Verständnis, dass wir keine Aussagen über Dritte treffen können. Nach welchen Gesichtspunkten Krombacher seine Etiketten gestaltet, entzieht sich unserer Kenntnis." Allerdings berichten INSIDER, Paulaner habe bereits rechtliche Schritte geprüft. Nun die Kehrtwende bei Krombacher: Das Design wird laut INSIDERN überarbeitet.

Es hat den Anschein, dass nicht nur der Spezi-Kuchen immer größer wird, sondern auch die Anspannung der Player, die um die Stücke dieses Kuchens kämpfen.