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Print-Ausgabe

#937

Mission failed: Pepsi halbiert Umsatz

Bierpreis-Signale

Sprengstoff für die Jahresgespräche: Marktführer Radeberger kündigt eine Preiserhöhung an (INSIDE-Hot Shot vom 10.10.). Und ein großer Wettbewerber zieht offenbar nach.

Der deutschen Bierindustrie geht es dreckig. Per Ende August weist die Statistik ein Minus von 4% aus. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen bereits 2,5 Mio hl. Der Lebensmitteleinzelhandel, der Bier als Frequenzbringer zu Tiefpreisen veraktioniert, drückt zusätzlich auf die Margen: Die Industrie möge die angeblich rückläufigen Kosten doch bitte weiterreichen.

Guido Mockel bläst zur Gegenattacke. Der Chef der Radeberger Gruppe kündigt keine Preissenkung, sondern eine Erhöhung an. Zum 1. Februar 2024 klettert Fassbier der Radeberger Gruppe um durchschnittlich fünf Euro/hl, für Flaschenbier werden zwischen drei und 6,70 Euro mehr fällig.

Ein Teil der Marken, u.a. Jever, Radeberger, Stuttgarter Hofbräu, klettern um 34 Cent/Kiste. Andere Marken wie z.B. Ur-Krostitzer, Freiberger und Sternburg steigen um 67 Cent, was in den Ladenpreisen dann einen Euro bedeuten soll (und Ur-Krostitzer und Freiberger auch in den Aktionspreisen über 10 Euro hieven müsste). Dosen bleiben außen vor.

Schweres Gepäck - auch für Bitburger

Für die Markenwettbewerber vollkommen überraschend hängt sich die Bitburger Braugruppe an die Erhöhung des Marktführers dran. Zum 1.2.24 klettern die Rampenpreise für alle Marken der Braugruppe um 6-8 Euro/hl. Fassbier bleibt ausgenommen.

Damit gehen sowohl Mockel und sein Vertriebschef Michael Keller als auch die bald wieder mit Vertriebs-Gf ausgestattete Bitburger Braugruppe mit einem schweren Rucksack in die Verhandlungen. Rewe, Edeka und Kaufland hatten von ihren Lieferanten in den letzten Monaten sogar Preissenkungen gefordert, weil die gestiegenen Kosten zurückgegangen seien. Dabei haben die Brauer durchaus Argumente: Die Steigerungen für Lohn und Logistik (Maut) sind signifikant.

Vor allem aber: Die letzte Bierpreiserhöhung wurde im Herbst 2021 angekündigt, noch vor den Preis-Peaks in Folge des Ukraine-Kriegs. Dass die zwischenzeitlich explodierten Preise für Energie nun wieder abgeflaut sind, spielte keine Rolle für die Kalkulation.      

 

Artikel aus Heft 937