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#937

Mission failed: Pepsi halbiert Umsatz

Anuga 2023

Eine proppenvolle Messe, viel Aufbruch, viele Anglizismen – und viele wacklige Wände: Die diesjährige Anuga platzte aus allen Nähten, in jeder Hinsicht.

Als wolle man es wirklich allen recht machen, hatten die Veranstalter diesmal so viel Future in bestem Marketing-Denglish aufgefahren, dass zumindest semantisch nichts mehr passieren durfte: Beim Innovationsbereich AnugaHorizon musste man aufpassen, sich nicht im Tagesprogramm zwischen „Discovering New Frontiers“ und „Cultivating Change in Food Innovation“ zu verlaufen – ganz zu schweigen bei „Inspire The Future“, „Showcase The Future“ und „Experience The Future“. Immerhin schaffte es die Münchner DICA-Runde (an der auch INSIDE beteiligt ist) in Person von DICA-Leiter Jérôme Hamacher, auf der Anuga nicht nur etwas über nachwachsende Start-up-Chancen zu erzählen, sondern auch eine Kooperation mit den 34 deutschen s´Fachl-Standorten zu verkünden – mit Listungen für ausgewählte DICA-Start-ups.

Ansonsten strotzte die Anuga nach den mauen Corona-Jahren diesmal vor Selbstbewusstsein: 140.000 Fachbesucher aus 200 Ländern und rund 7.900 Aussteller aus 118 Ländern, ein Auslandsanteil auf Ausstellerseite bei 94% und besucherseitig bei 80% – läuft also wieder, auch wenn getränkeseitig die fetten Jahre nach wie vor der Vergangenheit angehören. Die von BuMi Cem Özdemir eröffnete Messe war wirklich auf den „letzten Quadratzentimeter“ (Messe-Vorstand Oliver Frese) vermietet, selbst in den Gängen zwischen den Hallen, was dort zu Staus führte, gegen die die Fahrt über den Brenner noch unterhaltsam ist. Wenn man aber erst mal da war, wurde es interessant, z.B. in Halle 8, wo sich nationale Export-Dickschiffe wie Eichbaum, Kaiserdom und Oettinger präsentierten.

Besonderes Augenmerk galt auch den internationalen Anbietern von Fruchtsaft-Extrakten und Aromen, die in diesem Jahr nicht ohne Grund smart und heimlich lieber Mango und Maracuja als Orangen plakatierten. Wen wundert‘s: Der Preisdruck bei Orangen ist 2023 so brutal wie noch nie, Abhilfe schaffen in der Not wohl nur eine gut gefüllte Kriegskasse (haben die wenigsten Safthersteller), gute Beziehungen oder langfristige Kontrakte.

 

Artikel aus Heft 937