Der Energy-Drinkhersteller Red Bull und der österreichische Safthersteller Rauch machen bei Werken im Ausland gemeinsame Sache. Das erfolgreiche Duo sichert sich über sogenannte Besitzgesellschaften ab.
An den Besitzgesellschaften, in denen die Assets der Werke liegen, halten Rauch und Red Bull jeweils die Hälfte. So etwa am Ex-Schäff-Werk in Baruth, das beide übernehmen wollen (jeweils 50%) Baruth soll ein Dosenwerk für Red Bull werden. Das Duo besitzt auch die Wasserrechte und hält sich, wissen INSIDER, „neben Red Bull alle Optionen. Das beinhaltet Fruchtsaft, Wasser, Softdrinks etc. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Das Neuprojekt ist auf der Zielgeraden. Laut INSIDERN aus Kartellamtskreisen dürfte in Kürze grünes Licht gegeben werden. Das operative Geschäft wird jenseits, trotz gemeinsamer Besitzgesellschaften, immer von Rauch betrieben. So wird es auch in Großbritannien sein, wo Rauch und Red Bull gerade die Kartellamtsanfrage für den Erwerb der Cawingredients Limited eingereicht haben. Dort übernehmen Red Bull und Rauch jeweils 47,5% der Anteile an dem im Vergleich zu Baruth überschaubaren Werk. Die verbleibenden 5% bleiben in diesem Fall in den Händen des bisherigen Besitzers, dem Unternehmer Andrew Cawthray, wissen INSIDER. Beim neuen Deal in Großbritannien sind Logistikkosten der Treiber der Übernahme. Weitere Zukäufe sind, laut Branchenbeobachter, derzeit nicht geplant. In Großbritannien soll hoch – 100 Millionen Euro – investiert werden. Wie in Baruth wird dort eine Dosenproduktion für Red Bull entstehen.
Die Partnerschaft zwischen Red Bull und Rauch besteht seit vielen Jahren, von Anbeginn des sagenhaften Aufstiegs des eigentlich in Thailand erfundenen Energydrinks. Rauch ist mit Red Bull groß geworden. Geschätzt rund 70% des auf rund 1 Mrd Euro taxierten Umsatzes macht der österreichische Safthersteller mit Red Bull. Der gerade verstorbene Red-Bull-Macher Dietrich Mateschitz setzte von Anfang an auf Outsourcing bei der Produktion. Er selbst hielt, gemeinsam mit dem Werber und persönlichen Freund, dem Osttiroler Johannes Kastner, die Marketingmaschine am Laufen. Seit 1987 ist Rauch Produk tionspartner, zunächst in Österreich. Während dort auch Säfte produziert werden, sind die weiteren Standorte im Ausland reine Red-Bull-Werke, stets mit Dosenhersteller Ball im Schlepptau. Ob das auch in Baruth so ist, darüber wird noch geschwiegen. In UK ist Ball definitiv nicht vor Ort. Trotz der engen Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Rauch (direkt beteiligt an der Firma des anderen ist laut INSIDERN, anders als Gerüchte es immer wieder suggerieren) keiner der beiden. Die Verbindung sind die Besitzgesellschaften im Ausland.
Artikel aus INSIDE 915