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#897

AB Inbev sondiert wieder: Grabbelkiste Deutschland

Warsteiñer: Spanier folgt auf Spanier

Das 1906 gegründete Familienunternehmen Hijos de Rivera wird seit 2012 in vierter Generation von Ignacio Rivera Quintana (Foto) geführt. Er ist der Urenkel von Gründer José María Rivera Corral. In der Pandemie wurde das Wachstum laut den letzten verfügbaren Zahlen gebremst. Demnach sank der konsolidierte Gewinn im Jahr 2020 um 30% auf 52,9 Mio Euro und der Umsatz lag mit 479,1 Mio Euro 10% unter dem des Vorjahres. Nach Bier (3,4 Mio hl) ist Wasser mit über 185 Mio Liter die zweitgrößte Sparte von Hijos de Rivera. Ende vergangenen Jahres wurde Ignacio Rivera zum Vorstandsvorsitzenden der gesamten Unternehmensgruppe ernannt.

¡Olé! Die Warsteiner Brauerei hat Ersatz für die rund 40.000 hl von San Miguel gefunden. Im Juni folgt ein nahtloser Übergang zu einer anderen spanischen Marke.

Im September hatte INSIDE berichtet, dass die Warsteiner Gruppe und San Miguel ab Juni 2022 in Deutschland getrennte Wege gehen. Wie aktuell im Umfeld einer Jahresvertriebstagung bei Warsteiner durchsickerte, ist mit Estrella Galicia jetzt ein adäquater Nachfolger gefunden. Die spanische Marke hatte zuletzt durch die Netflix-Serie Haus des Geldes in Deutschland und international einen enormen Bekanntheitsschub erfahren. Die Muttergesellschaft Hijos de Rivera ist mit ihrem Markenportfolio (zu dem neben Bier auch Wasser, Wein, Cider, Likör und Wermuth gehört) außerhalb Spaniens seit 2012 in über 30 Ländern vertreten – hauptsächlich in den Zielmärkten China, Japan, USA, Philippinen und Brasilien. In dem südamerikanischen Land hat Hijos de Rivera im vergangenen Jahr 360 Millionen US-Dollar in den Bau seiner ersten Brauerei außerhalb Spaniens investiert.

In Deutschland wird Estrella Galicia auf kleinem Niveau bisher vor allem durch kleinere spanische Importeure vertrieben. Mit Warsteiner sollen nun ab Juni sowohl Handel (0,33 l MW-Flasche) als auch Gastronomie (0,2 l MW-Flasche und 30 l Fass) bundesweit bedient werden. Die Flaschenabfüllung erfolgt dem Vernehmen nach in Warstein; das Bier kommt aus Spanien.
 
Die Marke aus der im Nordwesten Spaniens gelegenen Stadt A Coruña hat durchaus überregionale Bedeutung auf der iberischen Halbinsel. Von 2010 bis 2020 entwickelte sich die Marke so gut wie keine andere und erhöhte ihre Absätze um mehr als das Dreifache auf über 3,4 Millionen hl. In Spanien ist Estrella Galicia damit hinter Mahou (10,8 Mio hl), Estrella Damm (9,9) und Heineken (8,8) die Nummer 4.

Um die neue spanische Marke wird sich zunächst für den Handel noch Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Uwe Albershard kümmern, ehe im August der von Krombacher verpflichtete Marco Schulze als Handelschef übernimmt. In der Gastronomie wird André Hilmer mit seinem Team auf Kundenfang gehen. 

Artikel aus INSIDE 897