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#938

Edekas Loverboy auf Brunnenfang

Warsteiner: Rauer im Anflug

Montgolfiade statt Wiesn: Raphael Rauer

Bei Warsteiner dominiert mehr und mehr Konzern-Know-how die Führungsebene. Mit Raphael Rauer stößt spätestens zum 1. September 2024 ein weiterer Ex-AB Inbev-Mann zur Haus Cramer Gruppe.

Am Donnerstagvormittag informierte Warsteiner per Hausmitteilung, was INSIDE im September in Ausgabe 935 bereits zart andeutete. Spätestens zum 1.9.24 schlägt Raphael Rauer, 48, im Sauerland auf. Rauer, der erst kürzlich als Geschäftsführer Handel und Export bei Paulaner gekündigt hatte, steigt bei der 3,65 Mio hl (davon knapp über zwei Mio hl Dachmarke Warsteiner) großen Haus Cramer Gruppe in der neu geschaffenen Position des Geschäftsführers Vertrieb Handel & International in die oberste Führungsebene ein. Dem Vernehmen nach sollen sich vor allem Inhaberin Catharina Cramer und ihr CEO Helmut Hörz um Rauer bemüht haben.

Rauer übernimmt mit Zeitpunkt seines Eintritts die Verantwortung über die Ressorts von Uwe Albershardt, der sich ab Herbst 2024 auf Marketing und Marktforschung, GFGH- und Gastrovertrieb, Vertriebsinnendienst sowie die Bereiche Contract Filling, Business Development und die Tochter Sauerland Getränke konzentriert. Außerdem kümmert sich Albershardt um den Aufbau des AfG-Geschäfts. INSIDER wissen, dass es Albershardts Wunsch war, kürzer zu treten. Er habe sich aber überreden lassen, zunächst nur den Vetriebsbereich abzugeben, damit Rauer die nötige Zeit bekommt, sich einzuarbeiten. Der Issumer soll erst nach und nach Albershardt komplett ablösen. Ein Abschied vor Ende seines 5-Jahresvertrages 2027 ist für Albershardt aber nicht ausgeschlossen.

Die Verpflichtung von Rauer folgt einer gewissen Logik. Immerhin hat Rauer genauso wie Albershardt und Technik-Gf Jens Hoffmann eine lange AB Inbev-Vergangenheit. Vor Paulaner war Rauer 17 Jahre lang für den Konzern-Krösus tätig. Uwe Albershardt war bis 2007 knapp 19 Jahre im Hause Beck & Co, ehe er zur NGV/Team Beverage wechselte. Hoffmann wiederum war bis Sommer 2020 insgesamt zehn Jahre lang in Bremen, die letzten Jahre gar als Technik-Chef Deutschland und UK. Es gibt somit eine deutliche Schnittmenge in der Führungsriege.

Zwiespältig könnte der Wechsel von Rauer indes für Handelschef Marco Schulze sein. Als er 2022 von Krombacher kam, hatte er die bei Warsteiner vermisste Handelskompetenz im Gepäck. Seit einem Jahr baut Schulze nun funktionierende Strukturen auf und hat im LEH mit Warsteiner (auch dank ausgelassener Preiserhöhung) wieder Boden gutmachen können. Auf dem Papier hätte er ebenso den Albershardt-Kronprinz geben können. Dass sein neuer Chef nun ausgerechnet zu den Jahresgesprächen vorgestellt wird, empfinden INSIDER als unglücklich. Schulze, der dem Vernehmen nach ein gutes Verhältnis zu Albershardt pflegt, soll sich aber nicht übergangen fühlen. Aus dem Sauerland heißt es, „intern wurde alles sauber kommuniziert“. Neben Schulze wird auch Exportchef Oliver Jaensch, der aktuell Hörz zugeordnet ist, künftig an Rauer berichten.       

Artikel aus INSIDE 938