Die Edeka Minden-Hannover muss seit Ende März ohne ihren langjährigen Einkäufer Joachim Möller klar kommen. Möller wechselt in den Ruhestand. Sein langjähriger Adlatus Gordon Schröder übernimmt den Getränkeeinkauf. Zum Ende seiner Laufbahn hat Möller der Industrie (und dem GFGH) noch eine Umstellung kredenzt. Die Edekaner zwischen Polen und Nordsee beziehen ihre Mehrweggetränke jetzt über ein sogenanntes „virtuelles Lager“ direkt von den Herstellern. Dem Strecken-GFGH (die rund 40 Mio Kisten wurden zuvor über Essmann/DGL abgerechnet) wird nun keine Händlerfunktion mehr zugestanden, sondern (ähnlich wie beim TPL-Modell der Rewe) lediglich eine logistische Vergütung.
Möller hat für die Mission einen Auftrag von ganz oben. Selbst Vorstandschef Markus Mosa soll vereinzelt bei Verhandlungen über das virtuelle Lager hineingeschneit sein. Offenbar soll das Modell bei Erfolg auch auf andere Regionen ausgeweitet werden. Edeka Südwest, Hessenring, Rhein-Ruhr und demnächst Südbayern (INSIDE 896) beziehen Mehrweg ohnehin bereits über die eigene Logistik. Möller hat geliefert: Der Widerstand der Industrie gegen das virtuelle Lager soll weitgehend gebrochen sein.
Artikel aus INSIDE 900