Während Heineken, AB Inbev und Co. nur noch in „Emerging Markets“ investieren, etablieren sich in Europa andere als Konsolidierer. Der 11 Mio hl große Faxe-Hersteller Royal Unibrew zum Beispiel. CEO Lars Jensen führte Unibrew in tiefschwarze Zahlen (20% EBIT) und investiert in Übernahmen. Letzte Woche schnappte er sich das Ex-Moretti-Werk der italienischen Birra Castello s.p.a. Dort können die Dänen künftig bis zu 1 Mio hl selbst herstellen.
Bislang ist Unibrew in Italien mit dem 500.000 hl großen Starkbier Ceres und den 2018 von Campari übernommenen Terme di Crodo (u.a. Lemonsoda) aktiv. Zwei Wochen vorher hatte Larsen für 300 Mio Euro Heinekens holländische AfG-Ikone Vrumona (Royal Club, Sourcy und Sisi, Bottler für PepsiCo) gekauft. Der nordeuropäische Kernmarkt (u.a. Hartwall-Finnland, Baltic Sea) wurde durch kleinere Übernahmen wie Nørrebro, Bev.Con, Fuglsang, Frem (Dänemark), Hansa Borg (Norwegen), Solera Beverage (Schweden) und Tanker (Estland) aufgepumpt.
Auch in Frankreich (Geyer Fréres) und Kanada (Amsterdam Brewery) kaufte Unibrew zu. Um Deutschland, wohin rund 130.000 hl Faxe exportiert werden (dazu eine Mio hl in Grenzshops, die aber allesamt zurück nach Dänemark wandern), macht der Konzern einen Bogen. Noch.
Artikel aus INSIDE 931