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Tiefe Einschnitte bei Wolters

Sorgentochter statt Prestige: Brawo-Chef Jürgen Brinkmann

Das vor vier Jahren von der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (Brawo) übernommene Hofbrauhaus Wolters steht vor massiven Einschnitten. Heute wurden die Mitarbeiter und der Betriebsrat informiert, dass 30 der aktuell 135 Mitarbeiter gehen sollen. Welche das sind, ist intern noch nicht bekannt. Hintergrund ist der verzweifelte Versuch, die Brauerei irgendwie gesundzuschrumpfen. INSIDER berichten über Pläne, die ohnehin marode Dosenanlage stillzulegen. Damit dürfte ein Großteil des Auslandsgeschäfts wegfallen.

Laut offizieller Mitteilung will die Geschäftsführung (die beiden Ex-Warsteiner Alexander Arsene und Nils Handke) "zukünftig den Fokus auf den Heimatmarkt legen". Erklärend wird hinzugefügt: "Die Dachmarke Wolters verzeichnete im abgelaufenen Jahr 2023 ein vielversprechendes Absatzplus."

Allerdings wurden zwei Wochen zuvor beim Kick-Off-Meeting gegenüber Mitarbeitern andere Zahlen vorgelegt. Die Marke Wolters habe 9.000 hl auf 138.000 hl verloren, hieß es da. Insgesamt hätte die Brauerei 2023 nur noch 430.000 hl abgesetzt, und damit 155.000 hl verloren.

Mit 30 Mitarbeitern würden die Personalkosten wohl um ca. 1,5 Mio Euro sinken. Ob das genug ist, um zu verhindern, dass die Brawo ein weiters Mal nachschießen muss, ist unklar. Brawo-Chef Jürgen Brinkmann hatte letzten Sommer rund zwei Millionen bewilligt, was ihm bereits den scharfen Blick der Bankenaufsicht eingebracht haben soll.

Gf Nils Handke ist weiter optimistisch: „Wir werden die ‚Kult-Marke‘ Wolters für unsere Konsumenten wieder erlebbarer machen. Dies ist unser Ansporn für eine nachhaltige Neupositionierung der Marke Wolters, an der wir bereits intensiv arbeiten. Es sind umfangreiche Investitionen in die Bereiche Technik und Marketing geplant, wie z. B. die Installation einer neuen Fassbieranlage Anfang 2025.“