Sie hatten es angekündigt (INSIDE 837), nun melden sie Vollzug: Die TCB-Geschäftsführer Mike Gärtner und Karsten Uhlmann haben die Gilde-Brauerei in der Nacht auf vergangenen Freitag in vier Gesellschaften aufgespaltet. Wie es in einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung heißt, mussten mehr als die Hälfte der 136 Mitarbeiter die Gilde verlassen. Sie wurden in die drei neuen Gesellschaften für die Bereiche Logistik, Fass- und Flaschenabfüllung sowie Dosenabfüllung ausgegliedert. Die TCB begründet dieses Vorgehen mit bereits seit längerer Zeit angekündigten notwendigen Umstrukturierungsmaßnahmen.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG sieht darin eher den Versuch, die Belegschaft einzuschüchtern und den Betriebsrat zu schwächen. Hintergrund ist ein seit Monaten andauernder Tarifstreit, in dem die Arbeitnehmer für einheitliche Lohnniveaus innerhalb der Brauerei kämpfen. Nachdem mehrere Warnstreiks im Sand verliefen und die TCB erneute Verhandlungen aufgrund aufgelaufener Millionenverluste abgelehnt hatte, stimmten am 25. November in einer Urabstimmung 94 % der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter der Brauerei für unbefristete Streiks (INSIDE berichtete).
Die neuen Gesellschaften seien von den Arbeitnehmern zu Tarifverhandlungen aufgefordert worden, schreibt die HAZ; die Gesellschaften hätten dies jedoch abgelehnt.