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#900

Ipsen gibt Anteile ab: Bit setzt Anker auf Sylt

Sylt: Bit kauft sich bei Ipsen ein

Dirk B. Ipsen

Der Sylter Gastro-Verleger Ipsen holt erstmals in der 96-jährigen Firmengeschichte zwei familienfremde Gesellschafter an Bord.

1963 trat Dirk Ipsen in damals dritter Generation in das Familienunternehmen ein. Fast 60 Jahre später steigt er mit nun 81 Jahren aus der Geschäftsführung aus. Seine Gesellschafter-Anteile, laut Handelregister knapp über 50%, behält er. Die restlichen Anteile lagen bisher bei seinem Sohn Dirk Bernhard Ipsen, 53, der seit 1996 in vierter Generation auch am Ipsen-Steuerrad steht. Nun hat der Junior minderheitlich Anteile an seinen Co-Geschäftsführer Stefan Gerner, der zugleich geschäftsführender Gesellschafter der WIP – Weinimport und Handelsgesellschaft Ipsen mbH ist, sowie die Bitburger Kontor-Gruppe abgetreten. Kurz vor Ostern wurde der Anteilsverkauf nota­riell beurkundet. Über die genaue Höhe der veräußerten Anteile hüllt sich Ipsen in Schweigen. Die Familie soll aber weiterhin deutlich die Mehrheit halten.

Der Deal ist eine Absicherung für die Zukunft der blitzsauberen und rund sieben Mio Euro Umsatz großen Ipsen Getränke GmbH. Auf Seiten von Bitburger soll dem Vernehmen nach Rainer Noll, Gastroboss der Bitburger Braugruppe und zugleich Geschäftsführer der GFGH-Holding Bitburger Kontor-Gruppe GmbH, federführend bei den Verhandlungen gewesen sein. Für die Eifeler ist die Beteiligung strategischer Natur. Sylt ist für alle großen Pilsbrauer prestigeträchtig. Die Insel ist zudem das Kerngebiet für König Pilsener. Zwischen der Marke und Ipsen besteht seit 1951 eine enge Zusammenarbeit. Damals startete Ipsen den Vertrieb für König auf der Insel und machte die heutige Bit-Tochter zur absatzstärksten Fassbiermarke auf Sylt – auch heute ist das noch so. Im Sylter Gastro-Ranking folgen Jever, Bitburger und Veltins auf den weiteren Plätzen.

Mit dem Einstieg bei Ipsen hat Bitburger nun noch besseren Zugriff auf die Insel und sichert seine Vormachtstellung auf Sylt ab. Schließlich ist dort mit Getränke Möller (Hauptgesellschafter: Behn Getränke-Eckernförde und Getränke Tadsen-Oster-Ohrstedt) nur noch ein weiterer großer Wettbewerber unterwegs. Möllers geschäftsführender Gesellschafter Stephan Bahr bekommt künftig vielleicht ein paar mehr Anrufe aus Meschede, Kreuztal und Co. 

Artikel aus INSIDE 900