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Streikwelle rollt durch Brauwirtschaft

In der aktuellen Tarifrunde zwischen Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Brauwirtschaft hat die Gewerkschaft für den heutigen Donnerstag in mehreren Brauereien zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen sind die Dortmunder Actien-Brauerei, Reissdorf in Köln  sowie die zu AB Inbev gehörenden Brauereien Beck's in Bremen, Diebels in Issum und Hasseröder in Wernigerode.

In NRW fordert die NGG 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten. Azubis sollen 150 Euro mehr erhalten. „Das Lohn-Plus muss für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht. Und für die Kauffrau im Lohnbüro genauso wie für den Lagermitarbeiter im Fasskeller“, lassen sich NGG Dortmund-Gf Torsten Gebehart und Melanie Wiesner, Gf NGG-Region Köln, im selben Wortlaut zitieren. Beide werfen den Brauereien vor, die Beschäftigten "weit unter der Inflationsmarke abspeisen zu wollen". Bei der DAB sollen die Beschäftigten aus Produktion und Logistik für acht Stunden und bei Reissdorf für vier Stunden in den Warnstreik gehen.

Bei der Brauerei Diebels wird zwischen 10 und 18 Uhr gestreikt. Dort hatte der Arbeitgeber den Beschäftigten 2,5% mehr Lohn in 2023 plus nochmal 2,5% mehr in 2024 sowie eine Einmalzahlung von 1.000 Euro unterbreitet. NGG-Gf Claudia Hempel betitelte dieses Angebot als „Bier-Lohn-Light-Lösung“, von der am Ende niemand etwas hätte. In Wernigerode im Harz hat die Hasseröder-Belegschaft bereits in der Nacht zum Donnerstag und am Morgen gestreikt. Wie es dort seitens NGG heißt, sei die Gewerkschaft von ihrer ursprünglichen Forderung (+10%) abgerückt und fordere mittlerweile nur noch 5% mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro.

In Bremen hat die NGG indes erneut die Spätschicht zum Warnstreik aufgerufen. Bei der Brauerei Beck's soll die Belegschaft die Arbeit für zwei Stunden niederlegen. Bisher hatte Beck's den Angestellten 2,6% mehr Lohn in Aussicht gestellt, was die NGG als Provokation auffasste. Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 12% bei einer Laufzeit von einem Jahr. Weitere Warnstreiks sind bereits angekündigt, sollten die Arbeitgeber keine besseren Angebote vorlegen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 27. Februar statt.

Bereits Ende November ging der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft NGG, Freddy Adjan, in die Offensive (INSIDE berichtete). Damals sagte er: "In den kommenden Tarifverhandlungen fordern wir für die Beschäftigten der Lebensmittelindustrie, des Gastgewerbes, der Süßwarenindustrie, Brauereien und Lebensmittelhandwerk zehn Prozent plus X mehr Geld."