Die rund 200.000 hl große Privatbrauerei Stauder beendet das Kapitel Börse vorzeitig. Ihre Unternehmensanleihe, die ursprünglich noch zwei Jahre gelaufen wäre, hat die Essener Brauerei jetzt vollständig zurückgekauft.
Im Jahr 2012 hatte Stauder die erste Unternehmensanleihe begeben und dafür zehn Mio Euro an der Börse eingesammelt. Ziel war es in erster Linie, Kreditverbindlichkeiten abzulösen. Der den Investoren versprochene jährliche Zinssatz lag bei hohen 7,5% bei einer Laufzeit von fünf Jahren. Damit hatte Stauder bessere Zinskonditionen ausgegeben als zuvor Berentzen (6,5%), Underberg (7,125%), Valensina (7,35%) und Karlsberg (7,375%). Der Verkauf der Stauder-Anleihe war aufgrund „deutlicher Überzeichnung“ bereits nach kurzer Zeit wieder geschlossen worden.
Im Jahr 2015 begab Stauder eine zweite Unternehmensanleihe mit einem Volumen von erneut 10 Mio Euro. Diesmal allerdings zu einem festen Zinssatz von 6,5%. Ausgegeben wurde sie gemäß den Richtlinien des Private Placement nur an institutionelle Anleger. Die Laufzeit war auf sieben Jahre bis zum 8. Juni 2022 festgelegt. Mit der neuen Anleihe sollte vor allem die erste aus dem Jahr 2012 abgelöst werden. Nun kündigten die beiden Brauerei-Chefs Dr. Thomas und Axel Stauder diese vorzeitig.
Die Anleger bekommen für ihre Anleihen 102%, so Berichte aus der Börse. Auf diese Weise komme die Privatbrauerei Stauder günstiger davon, als hätte sie noch zwei weitere Jahre den festgelegten Zinssatz von 6,5% bezahlen müssen. Nun habe sich das Unternehmen eine langfristige Refinanzierung mittels Kreditverträgen gesichert.