Staropramen wechselt allem Anschein nach den Vertriebspartner in Deutschland. Global Drinks Partnership dürfte sich somit demnächst wohl gezwungenermaßen auf die Filler aus dem Hause der eigenen Muttergesellschaft konzentrieren.
Das tschechische Lagerbier Staropramen wird in Deutschland von Global Drinks Partnership (Fever-Tree, Staropramen, Estrella Damm, Tiger Beer, Inverroche Gin, The Illusionist) vertrieben. Der Vertrag mit Markeninhaber Molson Coors läuft noch bis Ende 2024. Doch er könnte schon früher enden. INSIDER wollen erfahren haben, dass bereits ab 1.1.24 die Radeberger Gruppe den nationalen Vertrieb für sämtliche Kanäle (LEH, GFGH, Gastro, Lieferdienste) und Gebinde (20er MW-Kasten, Sixpack, Dose, KEG) übernimmt.
Dem Vernehmen nach soll die Kooperation noch weitergehen: Radeberger will Staropramen Premium (und ab 2025 angeblich auch Staropramen Dark) nicht mehr über die Landesgrenze exportieren, sondern in der eigenen Braustätte im sächsischen Freiberg brauen. Die Abfüllung soll ebendort sowie in Dortmund erfolgen. Es wäre das erste Mal, dass die Oetker-Tochter den gesamten Produktionsprozess einer Marke aus dem internationalen Portfolio übernimmt.
Das Prager Bier ist aber bei Weitem kein Selbstläufer. Über die Jahre blieb Staropramen in Deutschland unter den Erwartungen. INSIDER taxieren den Absatz zuletzt auf 80.000 hl. GDP hatte die Marke 2019 von Carlsberg mit rund 50.000 hl übernommen. GDP würde mit Staropramen den größten Volumenbringer verlieren. Auf der anderen Seite könnte sich der Münchner Importeur, der im Sommer 2020 zu 100% von Fever-Tree übernommen wurde (INSIDE 856), künftig verstärkt auf eben jene Marke konzentrieren. Ein INSIDER: „GDP hofft sogar darauf, den Staropramen-Vertrag früher beenden zu können.“
Artikel aus INSIDE 935