Neben dem Tegernsee und dem Starnberger See weckt auch der Schliersee im oberbayerischen Landkreis Miesbach immer mehr Begehrlichkeiten bei Brauern. Gerade erst an den Start gegangen ist das kleine Schlierseer Kindl der einheimischen Bierliebhaber Gregor Weinhart, 44, und Robert Strobel, 39. Ihr Berghell wird bisher allerdings bei der 50 km entfernten Brauerei Gut Forsting gebraut und ist im eigenen Laden sowie im lokalen Einzelhandel erhältlich.
Eine zweite Braustätte hat Ex-Skirennläufer Markus Wasmeier schon seit Jahren mit seiner in seinem Freilichtmuseum beheimateten Schöpfbrauerei. Ein paar Nummern größer geht es Daniel Anrather an (INSIDE 888): Der Inhaber der 15.000 hl großen Privatbrauerei Antonius in Völs am Schlern, Südtirol, hat nach eigenen Angaben eine mündliche Zusage für ein Grundstück fünf Gehminuten entfernt vom Schliersee, auf dem er in aller Bescheidenheit eine bis zu 100.000 hl große Brauerei hochziehen will. Abfüllen will er bei Holzkirchen.
Anrather möchte das operative Geschäft angeblich zwei erfahrenen deutschen Braumeistern überlassen und hauptsächlich als Geldgeber fungieren. Seit Mai hat er die Marke Brauhaus Schliersee angemeldet, die er nach seiner Aussage komplett in der eigenen Hand behalten will (drei Großbrauern sagte er angeblich ab). Pikant: 20 Jahre lang hielt Paulaner via Hopf, Miesbach, die Marke Schlierseer – und ließ 2019 den Markenschutz verfallen.