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#946

Fachmarkt-Scharmüzel im Südwesten

Sagasser macht Standort Scheinfeld dicht

Nachwuchs unter sich: Sagasser-Gf Cornelius Sagasser stößt mit Max Göller, Vertriebschef der unterfränkischen Brauerei Göller, bei der Coburger Hausmesse an.

Rund 600 Besucher tummelten sich am 3. März auf der Hausmesse am Gelände der Sagasser-Zentrale im fränkischen Coburg. Draußen Sonne, drinnen 130 Aussteller, darunter regionale Brauereien wie Göller oder Kaiserdom und auch überregionale Player wie Adelhol­zener, AB Inbev oder Fritz-Kola. Ein Thema, über das man beim Rundgang durch die Halle stolperte: Sagasser macht Getränke Hilf in Scheinfeld dicht.

Nachdem Sagasser sich den GFGH Hilf in Burgebrach bereits 2005 gekrallt hatte, folgte 2012 dann der GFGH von Bruder Klaus Hilf in Scheinfeld. An diesem waren bis Ende 2023 nicht nur Sagasser (51%), sondern mit 25,2% auch die Erfrischungs-Getränke Union (EGU), die Vertriebsgesellschaft der Kulmbacher Brauerei, und Hilf selbst (23,8%) beteiligt. Jetzt machen die Sagassers reinen Tisch. Zuerst wurden alle übrigen Anteile gekauft, nun wird Scheinfeld dicht gemacht und komplett absorbiert. 

Die Scheinfelder Gastrokunden werden mit Würzburg zusammengelegt und in den neu eröffneten Komplex in Estenfeld bei Würzburg verlegt, in den auch die 2015 von Sagasser übernommene und jüngst in Sagasser Getränkefachhandel Würzburg umbenannte Faulhaber Getränke GmbH bereits im letzten Herbst verstaut wurde. Die Kapazität des Neubaus in Estenfeld (11.000 qm, 4.500 qm Halle) war schon auf Zuwachs ausgerichtet. Und die bislang in Scheinfeld gestemmte Handels-Logistik-HL werden nun in der Sagasser-Welt auf die verschiedenen Läger verteilt – vor allem auf Coburg.

Das Scheinfelder Volumen hatte der 2014 von Gerolsteiner zu Sagasser gekommene Olaf Krietemeyer bei zuletzt 12 Mio Umsatz und 100.000 hl Absatz stabilisiert. Rund die Hälfte der logistischen Kapazitäten am Scheinfelder Standort wurden bislang von den eigenen Gesellschaftern gebunden: Sagassers Fachmärkten und Kulmbachers LEH-Strecke EGU. Die nun 100%-Inhaberin, die Sagasser Vertriebs GmbH, hat jüngst die 100 Mio Euro-Umsatzmarke geknackt. Der Nettoumsatz der gesamten Sagasser-Gruppe, in den auch innerbetriebliche Lagerumbuchungen eingerechnet wurden, lag im Jahr 2023 laut eigenen Angaben bei 230 Mio Euro.

Keinen Abbruch scheint die Hilf-Schließung indes der strategischen Weichenstellung für eine mögliche Vereinbarung der Top-Gruppe, zu deren Gesellschaftern neben Sagasser auch die GFGHs Anderl, Degenhart, Göbel und Hörl gehören, mit einer anderen GAM-Gruppe zu tun (INSIDE 936). Dem Vernehmen nach konkretisieren sich die Pläne in genau diesem Moment.

Artikel aus INSIDE 946