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#919

Maisels neuer Hermann-Josef

Rückschlag für Württemberger Mehrweg-Pioniere

2023 soll in Württemberg ein 0,75 Liter-Weinpool starten. Schon jetzt zeichnet sich ab, woran das Vorhaben scheitern könnte: Der LEH ist bisher nicht mit im Boot. Derweil sorgt ein weiteres Projekt in Baden-Württemberg für Irritationen. INSIDER warnen: Sind sich die Winzer nicht einig, gibt‘s einen Mehrweg-Flop.

„So macht das keinen Sinn“. Das sagt ein Mehrweg-INSIDER zu den Bestrebungen der neu gegründeten Wein-Mehrweg eG. Der Zusammenschluss hat das Ziel, eine 0,75 Liter-Mehrwegflasche zu etablieren – erst in der Region, perspektivisch weit darüber hinaus (INSIDE 917). Zwölf Gründungsmitglieder haben sich für die eG unter Führung von Werner Bender (Heuchelberg Weingärtner) gefunden – allesamt Winzergenossenschaften. Sie machen etwa 47% der Anbaufläche in Württemberg (5.200 von 11.000 ha) aus. Die Flasche wird auf der ProWein (19. bis 21.3.) vorgestellt, die angedachte Pfandhöhe bis dahin geheim gehalten. So weit, so gut (und geheimnisvoll).

Doch es gibt ein großes Problem: Der LEH sperrt sich bisher, nur Getränke- und Weinfachhandel sind am Start. Ein Grund: Im LEH müssten die Leergut-Automaten auf die neue Flasche programmiert werden, die Kosten dafür tragen in der Regel die Initiatoren selbst – laut INSIDERN wäre eine fünfstellige Summe von der Wein-Mehrweg eG nötig. Bender bleibt derweil optimistisch, dass der Handel noch einsteigt.

Ein weiteres potenzielles Störgeräusch könnte eine zweite Initiative namens Zukunftsfähiges Mehrwegsystem verursachen, die sich vor einem Jahr für ganz Baden-Württemberg gegründet hat und laut INSIDERN ebenfalls an einer 0,75 Liter-Flasche forscht. Im Beirat sitzt u.a. die Mehrweg-erfahrene GDB als Systemberater. Die Württemberger Genossenschaften sind zwar mit am Start, sprechen nicht von Konkurrenz, sondern von einer „sinnvollen Ergänzung und Austauschmöglichkeit, wenn es um Optimierungspotenziale und Weiterentwicklungen geht.“ Die Frage, wieso zwei Jahre nach dem Start der in die Wein-Mehrweg eG gemündeten Projektgruppe eine weitere Initiative nötig war, bleibt aber unbeantwortet.    

Artikel aus INSIDE 919