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Fassbier-Aussage: Drosten widerlegt

Gut zwei Jahre nach seiner Aussage, er würde in der Gastronomie kein Bier in Gläsern trinken, ist der Virologe Christian Drosten nun hochoffiziell widerlegt worden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer Studie festgestellt, dass Viren ohne Behandlung zwar über einen längeren Zeitraum auf Gläsern und Geschirr stabil sind. Wenn der Gastwirt aber alles richtig macht und  warmes Wasser und handelsübliche Spülmittel verwendet, könnten die Viren ausreichend inaktiviert werden.

Wörtlich heißt es in der Studie, die am 6. April 2022 im Fachjournal Food Microbiology veröffentlicht und jetzt in einer aktuellen Pressemeldung des BfR zusammengefasst wurden:

„Für die Untersuchungen wurde das dem SARS-CoV-2 verwandte humane Coronavirus 229E, das beim Menschen zu milden Atemwegserkrankungen führen kann und oft als Modellvirus für humane Coronaviren eingesetzt wird, verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass Coronaviren nach dem Trocknen auf Glas für Tage bis Wochen infektiös bleiben können. Dabei hat die Lichteinwirkung einen großen Einfluss. Bei Lagerung bei Tageslicht konnten infektiöse Coronaviren bis zu sieben Tage und bei Dunkelheit bis zu 21 Tage nachgewiesen werden. Als behüllte Viren, deren Erbgut von einer Fettschicht umgeben ist, reagieren Coronaviren empfindlich auf fettlösende Substanzen wie Alkohole und Tenside, die als Fettlöser in Seifen und Geschirrspülmitteln enthalten sind. Die Untersuchungen des BfR zeigten, dass die meisten handelsüblichen Spülmittel Coronaviren in Spülwasser mit einer Temperatur von 23 Grad Celsius innerhalb von 15 Sekunden ausreichend inaktivieren. Lediglich bei einem Spülmittel mit einem geringeren Gesamtgehalt an Tensiden war dafür eine höhere Temperatur von 43 Grad Celsius und eine längere Einwirkzeit von 60 Sekunden nötig. Mit einem manuellen Gläserspülgerät nach DIN 6653-3 konnten Coronaviren auch bei der Verwendung kalten Wassers effektiv von den Gläsern entfernt werden. (..) Die Ergebnisse der BfR-Studie zeigen, dass sich sowohl beim Handspülen, als auch bei der Nutzung manueller Gläserspülgeräte Coronaviren ausreichend von Trinkgläsern entfernen lassen. Voraussetzung hierfür ist die ordnungsgemäße Durchführung des Spülens, die unter anderem einen ausreichend häufigen Wasserwechsel, die Verwendung der vom Hersteller empfohlenen Spülmittelkonzentrationen und eine ausreichende manuelle Schmutzbeseitigung beinhaltet.“

Drosten hatte am 13. März 2020 in einem Podcast geäußert: “Wenn ich in eine Kneipe gehe, bestelle ich immer Bier aus der Flasche, seit vielen Jahren. Denn die Biergläser werden - das wissen wir alle - mal durchs Wasser gezogen, aber wie viel Spülmittel da noch drin ist, das möchte man gar nicht so genau hinterfragen. Über diesen Weg wird mit Sicherheit das Virus übertragen."  U.a. deswegen hatten seinerzeit auch die Bundesländer herkömmliche Spülverfahren in der Gastronomie kritisch hinterfragt und teilweise verboten.