Nach dem Tod von Dietrich Mateschitz stellt Red Bull nun die Konzern-Geschäftsführung neu auf. Neben dem bisherigen RB Leipzig-Gf Oliver Mintzlaff, der künftig als CEO Corporate Projects und Investments vor allem die sportlichen Aktivitäten des Konzerns beaufsichtigen soll, werden künftig der frühere Deutschland-Chef von Red Bull, Franz Watzlawick, als CEO Beverage Business und Alexander Kirchmayr, seit 2008 Head of Finance Beverage Business bei Red Bull, als Finanzchef an Bord sein. Watzlawick formte sein Gesellenstück vor zwanzig Jahren in Deutschland, als Verkaufsleiter baute er die deutsche Red Bull-Organisation auf (zuvor war Henkell & Söhnlein exklusiver Distributeur). Nun ist er ganz oben angekommen.
Mark Mateschitz, der Sohn des Firmengründers, hat das heute der Belegschaft mitgeteilt. Seine bisherige Rolle als "Head of Organics" hat der 30-Jährige niedergelegt. Er werde sich auf seine Rolle als Gesellschafter konzentrieren.
Marcus Weber (CMO Beverage Business) soll offenbar weiterhin die Verantwortung für das globale Beverage Marketing tragen, Prokura erhalten und an Watzlawick berichten. Roland Concin, Walter Bachinger und Volker Viechtbauer verlassen laut dem Schreiben ihre bisherigen Positionen, erhalten aber eine Art Goldenen Handschlag: Bachinger und Viechtbauer sollen als Geschäftsführer der Distribution & Marketing GmbH, die 49 Prozent der Geschäftsanteile der Red Bull GmbH hält und nun im Besitz von Mark Mateschitz liegt, „mich persönlich unterstützen“, so Mateschitz.
Die Mitteilung von Mark Mateschitz im Wortlaut:
• Wie von meinem Vater und mir vorgeschlagen und gewünscht und von unseren thailändischen Partnern unterstützt, wird ein Board of Directors die Geschäfte von Red Bull führen. Es besteht aus Franz Watzlawick (CEO Beverage Business), Alexander Kirchmayr (CFO) und Oliver Mintzlaff (CEO Corporate Projects und Investments). Franz, Alexander und Oliver waren unser Wunschteam. Ich bin sehr froh, dass sie die Aufgabe übernehmen. Marcus Weber (CMO Beverage Business) wird weiterhin die Verantwortung für das globale Beverage Marketing tragen, an Franz berichten und zusätzlich die Prokura erhalten.
• Besonders freut mich, dass Roland Concin, Walter Bachinger und Volker Viechtbauer, die ihre bisherigen Positionen verlassen, als Berater für Red Bull an Bord bleiben. Sie werden mit ihrer Erfahrung und ihrem Know-how das Board of Directors und damit letztlich uns alle dabei unterstützen, die Arbeit meines Vaters erfolgreich in seinem Sinne fortzuführen.
• Darüber hinaus werden Walter und Volker als Geschäftsführer der Distribution & Marketing GmbH, die nunmehr in meinem Besitz steht und die 49% der Geschäftsanteile der Red Bull GmbH hält, mich persönlich unterstützen.
• Ich selbst habe meine Rolle als Head of Organics niedergelegt – die Entscheidung ist mir schwergefallen, weil die Organics by Red Bull ein Herzensprojekt von mir sind. Aber ich halte nichts davon, sowohl Angestellter als auch Gesellschafter in der gleichen Unternehmung zu sein. Ich werde mich auf meine Rolle als Gesellschafter konzentrieren, werde sie so interpretieren und mich so einbringen, wie ich das für sinnvoll und nötig erachte."
49% von Red Bull (Absatz: 10 Mrd Dosen weltweit) gehören Mateschitz, zwei Prozent hält Chalerm Yoovidhya, Sohn des Krating Daeng-Erfinders, direkt, weitere 49% die T. C. Agrotrading, die in Hongkong angesiedelte Holding des Thai-Clans.