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Radeberger macht Köln dicht

Auf einer Betriebsversammlung am heutigen Vormittag in Köln hat die Radeberger Gruppe die Schließung ihres Kölner Braustandorts angekündigt. Die Marken der Radeberger-Tochter Haus Kölscher Brautradition und deren Vertrieb sollen aber im Besitz des Konzerns bleiben. Logistik, Abfüllung und Produktion wandern hingegen zu einem Privatbrauer.  Mit der Cölner Hofbräu Früh KG wurde ein sehr langfristiger Vertrag ausgehandelt. Wichtig für die Früh-Gesellschafter Philipp Müller und Alexander Rolff: Es gibt keinerlei Verflechtung zwischen Früh und Oetker. Es handelt sich lediglich um einen Produktions-Vertrag.

In einem ersten Schritt wandert die Mehrwegabfüllung von Sion Kölsch, Gilden Kölsch, Küppers Kölsch, Sester und Dom Kölsch vom jetzigen Radeberger-Standort Köln Mülheim in Kölns Norden zu Früh . Auch die Rampenfunktion und Logistik für die Marken der Brauereigruppe gehen an die Cölner Hofbräu Früh über. In einem zweiten Schritt werden die Fassbierabfüllung und die Produktion bis 2021 folgen. Dann gehen beim letzten Standort des Konzerns in Köln die Lichter endgültig aus. Zu Brau & Brunnen-Zeiten waren es noch drei, bei der Übernahme durch Radeberger 2004 noch zwei Standorte. Ab 2022 sind es Null.

Die Kooperation mit dem mittelständler Früh ist für Radeberger-Chef Dr. Niels Lorenz und seinen Technik/Logistik-GF Christian Schütz eine wegweisende Entscheidung. Gegenüber Mitarbeitern erläutert die Konzernspitze: "Wenn in einer Stadt gleich ein Dutzend Brauereien Produktionsstandorte unterhalten, liegt es nahe, ganz pragmatisch über eine gemeinsame Nutzung von Produktionsanlagen zu sprechen. Damit lassen sich nicht nur sinnvoll Synergien mit Blick auf Kapazitäten und Investitionen heben: Durch das Zusammenlegen der Produktionsvolumina zweier Hersteller entsteht auch ein optimal ausgelasteter, kosteneffektiver Standort, der entsprechende Investitionen in die Produktions‐ und Abfüllanlagen rechtfertigt.(...) Neuartig ist bei diesem Kooperationsmodell außerdem, dass es auf bislang bekannte und präferierte Kauf‐ und Beteiligungsmodelle verzichtet und in einer langfristig angelegten Vertragskonstellation die Anforderungen und das Selbstverständnis zweier autarker Familienunternehmen berücksichtigt."