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#914

Lebensmittelverband, VDM: Lobby sucht Form

Pilspfleger für Krombacher

Krombacher-Chef B. Schadeberg holt einen neuen Markenpfleger für seine reife Perle der Natur. Für Uwe Riehs, der in den Ruhestand geht, kommt Nivea-Mann Zimmerer.

Nach dem schon vor einem guten halben Jahr angekündigten Rückzug von Marketing-Gf Uwe Riehs, der Mitte 2023 altersbedingt ausscheidet (INSIDE 896), setzt Krombacher-Chef Bernhard Schadeberg wieder auf einen Markenartikler. Riehs kam 2008 von Kraft Foods. Der Neue, Ralph Zimmerer, hatte knapp 20 Jahre für Unilever gearbeitet (verantwortlich u.a. für den Relaunch von Axe), dann als globaler Marken-Chef Nivea für Beiersdorf. Im Mai schied Zimmerer dort aus, künftig atmet er Bierluft und wird dafür auch den Wohnort Hamburg verlassen.

Ab Januar wird der 52-Jährige für einige Monate noch von Riehs in die neue Materie eingearbeitet. Zimmerers Auftrag ist nicht profan. Die Ikone der Neunziger und Nullerjahre hat die Spitzenstellung im Pilsmarkt zwar verfestigt. Doch auch der letzte Relaunch im Jahr 2020, der erstmal wieder Menschen in den Krombacher-Spots auftauchen ließ, konnte Krombacher nicht mehr ganz aus dem Strudel heraushalten. Pils hat Staub angesetzt. Zimmerer trifft in Krombach auf die für Schweppes, Orangina, Dr. Pepper und Vitamalz zuständige Alexandra Limberg sowie auf Lars Dammertz, der jetzt auch offiziell zum Chef der Marke Krombacher aufrückt. Vorgänger Andreas Scholten, 58, hatte sich nach 20 Jahren Marketingleitung schon im Frühjahr damit abgefunden, das Feld für Dammertz zu räumen (INSIDE 896). Scholten wird nun als Leiter Technisches Produkt-Management eine Art Supervisor für die Gebinde-Entwicklung der gesamten Gruppe.

Eine Stelle aber muss Zimmerer selbst besetzen. INSIDER ahnen: Beim Beweihräucherungsnetzwerk LinkedIn taucht in Kürze wohl ein Post von Sven Markschläger auf, wo im üblichen Social Media-Sprech von „einer wunderbaren Reise, die nun zu Ende geht“ die Rede sein wird. Fakt ist: Krombachers Chief Digital Officer nimmt den Hut. Markschläger – 5.226 LinkedIn-Follower, früher auch mal bei Ikea, Twitter und Jägermeister – gehörte zu den wenigen schillernden Mitarbeitern des Siegerländer Bier-Imperiums. Er kam vor fünf Jahren zu Krombacher, blieb in Berlin wohnhaft und durfte sich nebenbei als Investor diverser Start-ups betätigen. Jetzt macht er sich selbstständig und verlässt Krombacher. Markschläger berichtete direkt an Bernhard Schadeberg; sein Nachfolger wird wieder im Marketing platziert. Bei Ralph Zimmerer.

Artikel aus INSIDE 914