Die Politik, die sich aus der Mehrweg-Steuerung bisher rausgehalten hat, könnte bei der (mal wieder) viel diskutierten Pfanderhöhung zum Steigbügelhalter werden (INSIDE 925). Ein erstes Zucken zeigte der wahlkämpfende bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bei seinem Besuch beim Chef der Privaten Brauer Bayern, Georg Rittmayer. Der dringt zur Ermöglichung einer Pfanderhöhung auf Erleichterungen bei den Rückstellungskosten – zumindest für Poolflaschen. Zudem gehöre der Unmengen an Sortieraufwand produzierende Individualismus eingedämmt.
Denkbar ist laut INSIDERN eine Zusatzabgabe auf Individualflaschen. Glauber gab sich kooperativ: „Ob einheitliches Flaschenpfand oder einheitliche Flaschen, es gibt mehrere Hebel, wo wir ansetzen können.“ Auf INSIDE-Nachfrage bekräftigte er, einen Runden Tisch in Bayern einberufen zu wollen, um „mit einer Stimme“ Richtung Bund sprechen zu können. Unterdessen fanden sich für die von Riegele-Chef S. Priller angepeilte Erhöhung auf 25 Cent Flaschenpfand (INSIDE 923) weitere mittelständische Unterstützer (u.a. Gold Ochsen, Vereinsbrauerei Apolda) – gemeinsames Vorgehen vorausgesetzt. Das zeichnet sich noch nicht ab: L. Ebbertz (Bayerischer Brauerbund) sieht 18-20 Cent als „Obergrenze“, um unter dem Wiederbeschaffungswert zu bleiben.
Artikel aus INSIDE 927