Durchwachsene Bilanz 2022: Die Schörghuber Gruppe hat im Vorjahr nach heute veröffentlichten Zahlen ihren Umsatz zwar um 19,7 % von 1,27 (2021) auf 1,51 Mrd Euro gesteigert, das EBIT rauschte aber von 279,4 Mio Euro im Jahr 2021 auf 98,6 Mio Euro ab. Im Gegensatz zur Brau- war dafür die Bausparte verantwortlich: Die Immobilienmärkte seien eingebrochen, heißt es, hinzu kämen "signifikante Energie- und Rohstoffkostensteigerungen" und "Einmalkosten für das große Transformationsprojekt, mit dem die Gruppe sich fit für die Zukunft aufstellt".
Auch im laufenden Jahr, so berichteten es die CEOs Florian Schörghuber und Nico Nusmeier heute im Interview mit dem Handelsblatt, hätte die Bausparte aufgrund der gestiegenen Zinsen mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
Der in der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA verankerte Bereich Getränke, der als Joint Venture mit 30-%-Partner Heineken und mit einem Anteil von 70 Prozent at equity konsolidiert wird, entwickelte sich positiv. Der Ausstoß der Paulaner-Gruppe (inkl. Kulmbacher Brauerei AG, Fürstenberg, Auer, Chimeseer, Schmucker, Höpfner, Hacker und Hopf) nahm 2022 gegenüber 2021 um 11,6% auf 9,34 Mio hl zu. Stärkster Treiber war Paulaner Spezi. Der reine Bierausstoß kletterte um 7,0% auf 6,3 Mio hl.
Positiv entwickelte sich auch der Gewinn. Die Paulaner-Gruppe erwirtschaftete 2022 aus einem Umsatz von 808 Mio Euro ein EBIT von 53 Mio Euro und damit über die Hälfte des Konzern-EBIT der Schörghuber-Gruppe.
INSIDER wissen, dass dies nur ein Zwischenschritt sein soll. Nico Nusmeier hat 100 Mio Euro ausgerufen, die von Schörghuber eingesetzten Berater von Bains hatten die mittelfristige Messlatte sogar auf 110 Mio Euro hochgesetzt. Aufgrund der Kostenexplosion tritt Paulaner diesbezüglich aber im Jahr 2023 auf der Stelle, das EBIT ist eher rückläufig. Abhilfe soll der neue CEO, Jörg Biebernick schaffen.