Roland Tobias, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe, nimmt den Hut.
Auf der heutigen Führungskräfte-Tagung der Schörghuber-Gruppe wird es offiziell. Schörghuber-Chef Dr. Klaus Naeve gibt dort in Kürze bekannt, dass Tobias nicht mehr CEO der Paulaner-Gruppe ist. So etwas wie einen Nachfolger kann Naeve, der lange an dem intern stark umstrittenen Tobias festgehalten hatte, auch schon präsentieren. Der vor einem halben Jahr für den glücklosen Technik-Chef Dr. Stefan Lustig von der Schwester Kulmbacher entsandte Dr. Jörg Lehmann soll "interim" die Sprecherfunktion in der Geschäftsführung übernehmen.
Die Geschäftsführung wird zudem erweitert, erstaunlicherweise um zwei Personen, die Tobias noch in seinem letzten Amtsjahr verpflichtet hat. Neben den bisherigen Geschäftsführern Andreas Steinfatt (Vertrieb Gastro), Lehmann (Technik) und Sebastian Strobl (Finanzen) steigt der vor einem Jahr von AB Inbev gekommene Vertriebschef Handel, Raphael Rauer zum Vertriebs-Gf auf.
Mit Rauer wird auch Christiane Uhl befördert. Sie wurde in diesem Sommer als HR-Leiterin verpflichtet. Doch arbeitete die frühere Boston-Beraterin Uhl zuletzt auch vier Jahre als Marketing- und Vertriebsleiterin beim Arzneimittel- und Kosmetikhersteller WALA (Dr. Hauschka).
Das Knirschen zwischen den Gesellschaftern und dem 55-jährigen Tobias war in den letzten Monaten lauter geworden. Im Share Holder Commitee (70% Schörghuber, 30% Heineken) musste Tobias die Budgetplanung für 2018 ein zweites Mal vorlegen, bevor sie genehmigt wurde (INSIDE Printausgabe 795). Die Ergebnisse der mit neuer Braustätte ausgestatteten Paulaner Gruppe liegen deutlich unterhalb der Planzahlen. Insgeheim dürfte der gebürtige Franke, der vor neun Jahren von Iglo Deutschland gekommen war (zuvor mit langer Brauereierfahrung bei Beck's/AB Inbev), geahnt haben, dass seine Zeit in München zu Ende gehen würde.
