Die Champagnerproduzenten arbeiten derzeit am Anschlag. Es wird Champagner bestellt, als gebe es kein Morgen mehr. Wie berichtet (INSIDE 884), hatte das Comité Champagner schon zur Jahresmitte einen deutlichen Anstieg der Champagnerbestellungen (40 %) Deutschland registriert – nach einem mauen, ersten Lockdown-gelähmten Halbjahr 2020. In diesem Jahr läuft der Champagner auch ohne große Feieranlässe nach dem Motto „hurra, wir leben noch“, dank Konsum zu Hause gut. Und dies trotz Preiserhöhungen – zwischen 3 und 5%. Die Nachfrage übertrifft aktuell alle Planungen, vor allem bei den kleineren Champagnerhäusern.
Auch Marktführer LVMH kontingentiert die Abgabe, teilt nur noch zu. Weil zuviel Ware zu günstigen Preisen am Beginn der Pandemie abgegeben wurde, sagen die einen, oder der Verkauf nach China lukrativer ist, die anderen. Vom Handel wird LVMH offensichtlich für die Weihnachtssaison vorsorglich außen vor gelassen, dafür die kleineren Konkurrenten mit Aufträgen bombadiert. Ein INSIDER: „So etwas gab es noch nie, wir müssen mittlerweile auch zuteilen.“ Bei aller Freude übers Verteilen, trauen die Hersteller dem Ganzen noch nicht: „Das ist ja erstmal nur der Reinverkauf.“
Artikel aus INSIDE 889