Es hört einfach nicht auf: Schlappe 15 Jahre nach einem Treffen von Brauereivertretern im Hamburger Side-Hotel (im März 2007) hat das OLG Düsseldorf erneut das Who is Who der damaligen Brauwirtschaft als Zeugen aufgeboten. In der Sache Carlsberg Deutschland und dessen damaligen Gf Wolfgang Burgard sind für die kommenden elf Verhandlungstage zum mittlerweile dritten Mal aufgerufen: der frühere Bit-Boss Peter Rikowski, Dr. Volker Kuhl (Veltins), der Carlsberg-Deutschland-Anwalt Christian Horstkotte, Krombacher-Chef Bernhard Schadeberg, Ex-Warsteiner-Boss Prof. Gustavo Möller-Hergt (heute CEO Also Holding AG), der frühere Radeberger-Chef Dr. Albert Christmann (heute Oetker-Chef), der seinerzeitige Carlsberg Deutschland-Mit-Gf Frank Maßen (heute u.a. Co-Founder Reusable To-Go), Carlsbergs früherer VKD Handel Michael Grieß (heute Oettinger), Carlsbergs damaliger Marketing-Gf Hermann Crux (heute DYA Investment Holding) und der seinerzeitige kommissarische Gf von AB Inbev Deutschland, Frank Steffens (heute kfm. Leiter Contact Software).
Erinnerungslücken sind bei der Dauer der Zeit womöglich nicht ausgeschlossen. Das Bundeskartellamt hatte Ende 2013/Anfang 2014 gegen mehrere Brauereien, Verbände und Leitungspersonen wegen verbotener Preisabsprachen Geldbußen von insgesamt 338 Mio Euro verhängt. In seinem Urteil vom 03.04.2019 hatte der 4. Kartellsenat des OLG Düsseldorf seinerzeit das Verfahren wegen Verjährung eingestellt. Nachdem der Bundesgerichtshof diese Entscheidung durch Beschluss vom 13.07.2020 aufgehoben hatte, musste 2021 nun wieder der 6. Kartellsenat des OLG Düsseldorf verhandeln. Ein Mitglied des Senats erkrankte schwer, die dann schon zweite Hautpverhandlung wurde wieder abgebrochen. Jetzt also der dritte Anlauf.
Artikel aus INSIDE 914