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Oettinger: Analyse zum Absatz 2023

Schleudertrauma im Donauries. Wer vor einem Jahr gedacht hatte, mit dem Sanierungs-Gf Gino Biondi werde so etwa wie Ruhe bei Oettinger einkehren, sah sich getäuscht. Die auf Druck der Banken in den Beirat geschobene Matriarchin Pia Kollmar installierte Ex-Berentzen- und -Aurelius-Manager Stephan Blaschak als neuen Chef neben Vetriebs-Gf Peter Böck; kurz darauf war Biondi Geschichte. Mit einem angeblichen Grundgehalt von 500.000 Euro und einer satten prozentualen Ebitda-Beteiligung ausstaffiert, legte Direct Reporting-Fan Blaschak gleich richtig los und warf zu Beginn 2024 den verdienten Technik-Koordinator Jürgen Brunacker raus, ein Oettinger-Eigengewächs mit Prokura, das sich womöglich mit Biondi zu gut verstanden hat. Nach Dr. Karl Liebl (2017 von Pia K. entlassen – INSIDE 789) und Technik-Gf Dr. Werner Boettger (unter Pia K. und G. Biondi entlassen - INSIDE 894) gibt es nun gar keinen zentralen Techniker mehr bei der Braugruppe – künftig reportieren dann die Standortleiter direkt. Von denen verabschiedete sich allerdings nach nur fünf Monaten Wolfgang Gollmann als Betriebsleiter Oettingen in Richtung IHK Schwaben.

2023 ging es für Oettinger auch beim Absatz alles andere als rund; die Auslistungen bei Kaufland Ost (November 2022), Nord und West (Frühjahr 2023) schlugen sich auf die Absätze durch, zudem stellte die Braugruppe vor allem im Osten und Norden nach der Ausgabe des Standortes Gotha viel Direktlieferung ein. Dann dampfte Biondi auch noch unrentable Randsorten und -gebinde wie Kristallweizen, Urtyp und Alt ein, am Ende fehlten rund 11% oder 240.000 hl bei der Marke Oettinger im Inland. Im Gegensatz zu den Zahlen der vergangenen Jahre (wo diverse Handelsmarken mitgerechnet wurden) liegen die Marken-hektos diesmal rund eine Mio hl unter Vergleichswert. Isoliert könnte im Kerngebiet Bayern/BW (ohne Kaufland-Auslistungen) sogar ein Absatz-Plus aufgelaufen sein. Abseits der Marke landete 5,0 mit einem Plus von rund 8% bei gut 600.000 hl, die Brunnenmarke Glorietta bei 400.000 hl. Eistee (OeTea) taxieren INSIDER bei 50.000 hl.

Am 1. Februar steigen die Rampenpreise der Oettinger Gruppe um 3 bis 6 Euro/hl. Die Marke Oettinger klettert damit im Normalpreis über das Niveau manch vorgeblicher Premiummarke in der Aktion. Für Blaschak, der 2023 seinen Mit-Gf Peter Böck zum Gf Handelsmarken degradierte und sich selbst das Markenressort einverleibte, könnten sich die schlechten Absatzzahlen aus 2023 als  Segen erweisen. Ende 2023 verkündete er Wachstumsfantasien für die Braugruppe, die sich auch aus Trendgetränken der neu eingeführten Marke Oe und aus Extensions von 5.0 speisen. Die Effizienzmaschine Oettinger soll sich unter Blaschak plötzlich auch kleinteilig bewähren.

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