Die Arbeitgeber der Getränkeindustrie müssen sich auf erneut harte Tarifverhandlungen im kommenden Jahr einstellen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) will den Tarifkommissionen für 2024 acht bis zehn Prozent mehr Gehalt als Forderung für die kommenden Tarifverhandlungen u.a. für die Getränkewirtschaft und für das Gastgewerbe vorschlagen. Außerdem soll für die Beschäftigten im Gastgewerbe nach ihrer Ausbildung ein monatlicher Lohn von mindestens 3.000 Euro anvisiert werden.
Alle tariflichen Einstiegsentgelte sollen bei mindestens 14 Euro pro Stunde und damit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Ausbildungsvergütungen sollen nach den Vorstellungen der NGG zwischen 150 und 200 Euro je Ausbildungsjahr erhöht werden.
Vor dem Hintergrund der diesjährigen Abschlüsse dürften besonders Brauereien die neue NGG-Verhandlungsbasis mit Sorge betrachten. Wie berichtet lagen die kumulierten Lohnerhöhungen bei Vertragslaufzeiten um die zwei Jahre bei 430 Euro und damit deutlich über 10%, gemessen am Facharbeiter-Ecklohn in Gehaltsstufe IV. Hinzu kamen meist Inflationsausgleichs-Prämien von bis zu 3.000 Euro. Nur bei den drei niedersächsischen Brauereien Wittinger, Wolters und Einbecker konnte die Nordsozietät einen vergleichsweise moderaten Abschluss herausverhandeln.