Mit voller Wucht traf die Pandemie auch die 140.000 Hektoliter große Brauerei in Lübbecke. Zwei Jahre hat Inhaber Christoph Barre auf die Zähne gebissen. Jetzt soll es wieder bergauf gehen. Mit neuer Spitze: Sein langjähriger Vertriebschef klinkt sich altersbedingt aus.
Mit einem Fassbieranteil von 37% war die Privatbrauerei Barre in die Corona-Jahre gegangen, was sich dann erst zeigte: auch 25% des Flaschenbiervolumens gingen in Gastro und Eventgeschäft. Die im östlichsten Zipfel NRWs gelegene Brauerei verlor 2020 trotz Plus im Handel 26% ihres Umsatzes, 2021 lief es kaum besser. Kurzarbeit half, zudem lag man in den Lockdown-Monaten teilweise oberhalb jener ominösen 30% Umsatz-Einbruch, die zur Beantragung von Überbrückungshilfe berechtigten.
Glücklicherweise hatte die Familie schon vor einigen Jahren die Gesellschafterstruktur vereinfacht. Seither hält Christoph Barre alle Anteile. Der 56-jährige Firmenlenker musste deshalb ganz alleine entscheiden, ob und wie es mit der 180 Jahre alten Brauerei weitergehen soll. Barre sieht Perspektiven.
Die Krise wurde genutzt, um intern einiges auf den Kopf zu stellen. U.a. wurde eine neue EDV installiert (Integra von OrgaSoft ersetzte Copa). Festhalten will Barre an seiner vergleichsweise hohen Manpower im Vertrieb. An der Spitze der Abteilung allerdings steht jetzt nicht mehr Wolfgang Rosengarten. Seinen langjährigen Vertriebschef, der am 1.10.1985 bei der Brauerei angeheuert hatte, muss Barre jetzt in den Ruhestand schicken. Zumindest teilweise. Der bestens verdrahtete 65-Jährige wird für Projekte noch weiterhin zur Verfügung stehen.
Die Gesamtvertriebsleitung landet nun bei Mike Eickhof, auch schon seit 20 Jahren bei Barre und seit 2009 als VKL Gastro/GFGH für fünf GVL’s zuständig. Ihm zur Seite steht Handels-VKL Sven Stöhr der mit 2 Außendienstlern den LEH und die organisierten GFGHs und GAMs betreut.
Artikel aus INSIDE 895