Bei der in diesem Jahr rund 150.000 hl Bier und 10.000 hl AfG großen Regensburger Brauerei Bischofshof tritt ein alter Bekannter aus dem AB Inbev-Kosmos in die Gf ein: Till Hedrich, 51, soll nach einer gemeinsamen Übergangszeit Ende 2022 die bisherige Gf Susanne Horn beerben.
Hedrich, ehedem bei Spaten-Löwenbräu, hatte bei AB Inbev eine große Karriere bis an die Spitze von AB Inbev Deutschland gemacht, bevor er 2015 geschasst wurde. 2017 heuerte in Bitburg an, erst als Auslandsdirektor, dann als Vertriebschef Handel für die gesamte Braugruppe. Diesen Sommer wurde er dort - kurz nach dem Rauswurf von Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Axel Dahm - ebenfalls auf die Straße gesetzt.
In Regensburg erwartet Hedrich als neuen Gf bei der zur Bischöflichen Knabenseminarstiftung gehörenden Brauerei eine sportliche Aufgabe. Das Unternehmen durchlief in den vergangenen Jahren einen durch die 2019 (von Neumarkter) an Bord gekommene Gf Susanne Horn verordneten schnittigen Sanierungskurs. Der war allerdings auch geboten. Unter anderem hatte Ex-Gf Herrmann Goß die Kosten einer Millionen schweren Immobilien-Sanierung als Erbe hinterlassen. Dann kam Corona, und die Gastro-Absätze brachen ein; wertvolle Mitarbeiter verließen das Haus. Horn ließ dem Unternehmen einen Relaunch der Marke und eine Bio-Limonade angedeihen.
2020 und 2021 sprang die Seminarstiftung als Allein-Gesellschafterin mit einer Erhöhung der Kapitalrücklage um insgesamt 7 Mio Euro ein (INSIDE 910). Bischofshof hatte über die Jahre dick investiert, u.a. in Grundstücke, eine Wasseraufbereitung und ein Trockenteil. Für 2022 plante Horn bislang mit einer schwarzen Null.