Die beiden Brauer-Pools MPB und GeMeMa stecken nach Einstellung der bilateralen Verhandlungen ihre Claims ab.
Dass sich die 2020 von Krombacher, Warsteiner, Bitburger und Radeberger erfundene Gesellschaft für Mehrwegmanagement (GeMeMa) nicht ewig mit der Pflege des 0,33er Longneck-Pools zufrieden gibt, war absehbar. Die Pläne für eine kaum sichtbare Kennzeichnung der Bottles (Logo mit vier Flaschen) wurden angeblich schon mit den Glashütten diskutiert, die Muster sollen zur Anmeldung bereit liegen. Das Merkmal könnte im zweiten Schritt auch die unter den Gründungsgesellschaftern verbreitete 0,5 Liter Longneck bekommen. Danach wird‘s schwierig. Laut INSIDERN soll die GeMeMa unter Gf Hans Baxmaier zwar einen neuen Pool mit der NRW-Bottle ventilieren – allein: Wer sollte dort mitmachen?
Der wohl größten NRW-Verwenderin Pia Kollmar (Oettinger) wird deutliche Affinität zu dem von den Brauervereinigungen Bayern, Hamburg und NRW gegründeten Mehrwegpool der Brauwirtschaft (MPB) nachgesagt. Auch der MPB würde gern endlich ein Rad drehen, wenigstens ein kleines. NRW wird dort immer als Süd-Gebinde deklariert, ob sich daraus aber ein vererbtes Anrecht auf Poolpflege ableiten lässt, bleibt unverbrieft. Es wird darauf ankommen, wie sich die großen Weißbierbrauer entscheiden. Paulaner-Chef Jörg Lehmann wurde als Präsident des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) 2020 allerdings einst unsanft von der Gründung des MPB überrascht, Franziskaner-Mutter AB Inbev sitzt beim DBB im Präsidium.
Leichte Feldvorteile attestieren INSIDER derzeit der GeMeMa, wo sich die Verantwortlichen alle Mühe geben, den Malus der „Großen da oben“ abzuwerfen oder im Regelwerk wenigstens rosa anzustreichen. Zuletzt soll ziemlich an den Modalitäten rumgeschnitzt worden sein, um z.B. Privaten Brauern (der Verband als solcher dürfte außen vor bleiben) den Zutritt schmackhaft zu machen. Es geht um Ein- und Ausspeiseregularien, aber auch um Exportthemen und Beiratsposten. Der Ausgang des munteren Ringelpiez‘ mit Anfassen ist weiter offen.
Artikel aus INSIDE 875
