Magne Setnes ist seit 2018 Kopf der österreichischen Heineken-Tochter Brau Union. Nach einer blitzsauberen Konzernkarriere in Holland zündet der gebürtige Norweger in der Alpenrepublik die nächste Stufe. Nachdem der CEO der Brau Union in Kärnten (Villacher) aufgeräumt hat, hat ihm diese Woche der Konzern, dessen Marktanteile im österreichischen LEH jenseits der 75% liegen, die Mehrheit an der Fohrenburger Brauerei spendiert.
Ab 1. April 2020 dürfen Villacher, Puntigamer und Gösser in Kärnten aus einer Hand - aus der der Heineken-Tochter Brau Union - vertrieben werden. Damit hat das Kartellgericht in Wien beschlossen, die Auflagen der Bundeswettbewerbsbehörde nach fünf Jahren nicht mehr zu verlängern.
Dafür gab der CEO der Brau Union für den Standort in Villach eine Garantie mit einer jährlichen Mindestproduktion von 236.000 hl ab. Aktuell stammen aus den Kärntner Sudkesseln rund 280.000 hl Bier, 80% davon als Villacher Märzen.
Auch in Bludenz ist der Konzern weiter gekommen und hat seinen Anteil von bislang elf Prozent an der rund 180.000 hl Bier großen Brauerei Fohrenburg auf 74 % ausgebaut. Die Brauerei gehörte bislang mehrheitlich dem Fruchtsafthersteller Rauch. Die restlichen 26 Prozent bleiben demnach bei Red Bull-Füller Rauch und weiteren kleineren Anteilseignern.
Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Wie österreichische Medien berichten, soll Gösser Naturradler für den deutschen Markt nicht mehr in der grünen Brauerei in Göss, sondern künftig in Bludenz abgefüllt werden. Wie INSIDE 831 im Juli berichtete, hat sich Gösser Naturradler in Deutschland in nur wenigen Jahren auf fast 180.000 hl Absatz gehievt; die von Brau Unions Deutschland-Chef Ulrich Schmidt angeführte Abteilung plant demnach für 2019 mit einem Absatz von 250.000 hl (inkl. alkoholfrei).