Neun Jahre nach den Jubelorgien zum Erwerb der Altenauer Brauerei im Harz endet das Missverständnis dieser Tage allem Anschein nach in einer furiosen Posse. Die Internetseite der Brauerei weist mittlerweile das Ende des Braubetriebs aus. Auch intern berichten Mitarbeiter über das Aus. Die Klosterkammer Hannover will sich dazu noch äußern.
Die aus dem Insolvenzverfahren um die angeschlagene Paul Kolberg GmbH & Co. KG rausgeeiste Brauerei (INSIDE 657) beflügelte nur die Funktionäre der dem niedersächsischen Innenministerium unterstellten Klosterkammer Hannover bzw. der Kloster Wöltingerode Brennen und Brauen GmbH. In Altenau wurden Millionen versenkt. Die Brauerei selbst, die nie in die Nähe jener 17.000 hl gelangte, die ihr vor acht Jahren angedichtet wurden, stand seit Mitte 2020, blitzblank modernisiert, zum Verkauf. Sollte sich kein Käufer finden, hieß es, werde zugesperrt. Jetzt ist es offenbar soweit. Ein Trauerspiel.
Nachtrag 15:45 Uhr: Mittlerweile wurde das Aus der Brauerei offiziell bestätigt. Wie es heißt, gab es zwar mehrere Interessenten, aber keinen, der zum 31. Januar 2021 übernehmen wollte. Deshalb wird die Brauerei zu diesem Zeitpunkt eingestellt. Die Klosterbrennerei in Wöltingerode soll dem Vernehmen nach nicht von der Schließung betroffen sein.